Literaturverfilmung · Rezension

[Literaturverfilmung] Rubinrot

Deutscher Titel: Rubinrot
Originaltitel: Rubinrot. Liebe geht durch alle Zeiten
Buchautor: Kerstin Gier
Erstausstrahlung: 2013
Produktion: Markus Zimmer, Katharina Schöde, u.a.
Länge: 122 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12
Darsteller: Maria Ehrich, Jannis Niewöhner, Veronica Ferres, Josefine Preuß, Rüdiger Vogler, Kostja Ullmann
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Inhalt
Eigentlich ist Gwendolyn Shepherd ein ganz normaler sechzehnjähriger Teenager – ärgerlich nur, dass ihre Familie definitiv einen Tick zu viele Geheimnisse hat. Die ranken sich allesamt um ein Zeitreise-Gen, das in der Familie vererbt wird. Jeder ist sich sicher: Gwens Cousine Charlotte trägt das Gen in sich und so dreht sich alles ständig um sie. Bis sich Gwen eines Tages aus heiterem Himmel im London der letzten Jahrhundertwende wiederfindet. Sie muss sich daraufhin mit Charlottes arrogantem Freund Gideon de Villiers zusammentun, um das größte Geheimnis ihrer Familiengeschichte aufzuklären.

Meine Meinung
Literaturverfilmungen. Entweder man liebt sie oder man hasst sie und belässt es lieber bei den Büchern. Ich bin normalerweise eine große Befürworterin, was solche Verfilmungen angeht, allerdings habe ich in den letzten Wochen oftmals ganz schön daneben gegriffen. So auch jetzt wieder, denn „Rubinrot“ hat mir alles andere als gut gefallen.

Zugegeben: Ich bin bei deutschen Filmen allgemein immer ein bisschen skeptisch, allerdings wollte ich „Rubinrot“ eine faire Chance geben, da ich das Buch, welches von Kerstin Gier geschrieben wurde, für sehr gut befunden habe. Der Film ist dagegen schon fast eine Frechheit, denn hier wollte für mich so gar nichts zusammenpassen.

Das fängt schon bei der Geschichte an, die stellenweise ganz schön umgeschrieben wurde. Es ist klar, dass man ein Buch nie 1:1 übernehmen kann, allerdings gab es hierbei Veränderungen und Ergänzungen, bei denen ich mich gefragt habe, ob dies wirklich sein musste. Auch der Cast war in meinen Augen alles andere als gut zusammen gestellt, denn einige Schauspieler wirkten unglaublich lustlos, andere dagegen fast schon überfordert. Gideon war z.B. eine meiner Lieblingsfiguren in diesem Buch, der Schauspieler war dagegen alles andere als gelungen. An sich gibt sich der Jungschauspieler ja noch Mühe, allerdings wirkte sein Verhalten, seine Kleidung und sein sonstiges Gehabe alles andere als authentisch. Maria Ehrich als Gwen war leider auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. An sich ist sie eine gute Schauspielerin, allerdings hatte ich bei ihr das Gefühl, als hätte sie gar keine Lust auf diese Rolle, was ich mehr als schade finde. Selbst große Namen wie Veronica Ferres und Josefine Preuß wollten nicht so ganz in den Film passen, sodass ich bei diesem Film immer mehr das Gefühl bekam, als würde ich einer Schulklasse bei einer mittelmäßigen Theateraufführung zuschauen.

Neben der Handlung und den Schauspielern haben mich auch die Kulissen enttäuscht, denn diese wirken stellenweise doch sehr billig und man kann bei genauerem Hinsehen sogar erkennen, in welchen Städten der Film überall gedreht wurde. So etwas sollte meiner Meinung nach nie sein, da dem Zuschauer so die Illusion genommen wird. Auch die vielen Unterschiede zwischen dem Buch und dem Film fand ich stellenweise sehr bescheiden, denn ich kann einfach nicht verstehen, wie man wichtige Dinge aus Band 2 und 3 bereits jetzt schon verraten konnte, denn Menschen, die bislang nur den ersten Band kannten, werden hierbei extrem gespoilert, was normalerweise nicht sein sollte.

Fazit
Wer die „Edelstein“-Trilogie von Kerstin Gier noch nicht gelesen hat, könnte eventuell seinen Spaß an dem Film haben. Menschen, die das Buch jedoch kennen (und lieben), werden höchstwahrscheinlich enttäuscht sein, da in dem Film einfach zu viel durcheinander gebracht wird und die Schauspieler so gar nicht zu den jeweiligen Figuren passen wollen. „Rubinrot“ ist von daher für mich eine Literaturverfilmung zum Vergessen, denn dies ist kein Film, an den man sich gerne zurückerinnern möchte.

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Anmerkung: Diese Rezension ist auch hier erschienen.

4 Kommentare zu „[Literaturverfilmung] Rubinrot

  1. Wir haben den Film gestern Abend geschaut und ich bin genauso enttäuscht wie du. Die Schauspieler passen nicht, allen voran Gideon, der ist furchtbar und die Handlung wurde extrem verfälscht. So macht es echt keinen Spaß!
    LG
    Yvonne

  2. Dem kann ich nicht zustimmen, bin vom Film sowie der Buchserie begeistert. Die kleinen Änderungen stören mich nicht, freue mich auch schon auf den zweiten Film.

  3. Du sprichst mir aus der Seele. Ich liebe die Trilogie ja wirklich sehr. Als Autorin ist Kerstin Gier wirklich eine große Bereicherung. Aber der Film hat mich auch nicht wirklich überzeugt, sondern eher enttäuscht. Und das ist meiner Meinung nach genau der Grund, weswegen ich deutschen Buchverfilmungen eher kritisch entgegen sehe. Mir gefallen die Schauspieler auch nicht als Auswahl für die Protagonisten. Und das ist sogar schon fast der einzige Grund, warum die Lesevorstellung der Bücher total ruiniert ist. Sehr schade. Mir würde auf Anhieb sicher keine passende Schauspielerin für Gwendolyn einfallen oder für Gideon. Aber ich liebäugle immer auf die amerikanische Seite, weil die wenigstens ein paar Schauspieler mehr haben, die man nehmen könnte.
    Naja, nichts desto trotz lief es mehr oder weniger erfolgreich und 2014 gibt’s die Fortsetzung. xD Also irgendwas machen die scheinbar doch richtig, oder?
    Gute Nacht 🙂

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