
Twilight – Eine Reihe, von der zumindest jeder schon einmal etwas gehört hat. Obwohl der erste Band „Bis(s) zum Morgengrauen“ bereits 2006 in Deutschland erschienen ist, ist der Hype kaum abgeflacht, was ich doch sehr erstaunlich finde.
Da im November der letzte Teil der Twilight-Reihe in die Kinos kommt, wird es nun Zeit, über die Reihe zu schreiben.
Ich weiß noch, dass ich damals eine extreme Leseflaute hatte. Als ich „Bis(s) zum Morgengrauen“ in den Händen hielt, war diese jedoch schnell überwunden, denn das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und ich habe es in einer Nacht durchgelesen. Schnell war für mich klar, dass ich auch die Nachfolger lesen werde, denn ich mochte Forks und die ganzen Nebenprotagonisten.
Allerdings mochte ich Edward, Bella und Jacob von Anfang an nicht. Ich weiß nicht wieso, aber sie konnten mich nicht fesseln. Vielmehr war ich von Charlie, Alice, Emmett und Rosalie begeistert, die ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Bella war mir schon immer zu perfekt. Zwar hat sie nicht das perfekte Familienleben, aber dennoch wurde sie geradezu als übermenschlich dargestellt: Jeder mag sie, alle Jungs wollen sie, sie schreibt gute Noten und natürlich lebt sie absolut vernünftig und trinkt keinen Alkohol und nimmt keine Drogen. Bella ist und bleibt für mich eine typische Mary-Sue, mit der ich nichts anfangen kann.
Genauso erging es mir auch bei Edward, der mir viel zu selbstlos dargestellt wurde. Es ist immer schön, wenn man nur das Beste für seine Mitmenschen will, allerdings hat mich dieses Selbstlose sehr schnell genervt, da er dabei nie an sich gedacht hat und Bella stellenweise sogar mit Jacob teilt. Besonders sichtbar ist dies in den Bänden 3 und 4, bei der ich so manches Mal einfach nur noch genervt die Augen verdreht habe. Zwar mag ich seine altmodische Art ganz gerne, aber auch das konnte den Gesamteindruck nicht retten. Edward ist mir als Charakter zu farblos, zu selbstlos und viel zu melancholisch.
Gleiches gilt für Jacob, den ich als noch nerviger als Edward empfunden habe – und das mag schon etwas heißen. Was so viele Menschen – und auch Bella – an Jacob finden, ist mir bis heute nicht klar. Reicht ein Sixpack wirklich aus, um Frauenherzen zu gewinnen? Ich habe ihn immer als nörgelnden, pubertären Jungen empfunden, bei dem es nie um Liebe, sondern um reines Besitzen ging. Letztendlich habe ich das Gefühl, dass es ihm immer nur darum ging, Edward eins auszuwischen, als wirkliches Interesse an Bella zu haben.






Neben den Hauptprotagonisten gibt es nur noch einen Punkt, der mir an der Reihe nicht gefällt: Der zweite Band „Bis(s) zur Mittagsstunde“ war für mich die Enttäuschung schlechthin. Viel zu viel Jacob, viel zu viel „Ich vermisse Edward, wo ist er nur?“, zu viele unreife Aktionen. Zum Glück waren „Bis(s) zum Abendrot“ und „Bis(s) zum Ende der Nacht“ wieder gut, sodass ich dann doch mit der Reihe zufrieden sein konnte.
Ich weiß, dass viele Leser mit dem vierten Band und auch „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl“ nichts anfangen konnten, allerdings fand ich beide absolut lesenswert.
Der vierte Band hat natürlich seine Schwächen, die ganze Darstellung von Renesmee und Jacob hat sicherlich nicht jeden Geschmack getroffen – meinen übrigens auch nicht. Allerdings fand ich den Verlauf und auch besonders das Ende absolut gelungen, da Stephenie Meyer hier noch einmal gezeigt hat, was ich im zweiten und dritten Band schmerzlich vermisst habe.
Ja, das Ende ist stellenweise recht offen und lässt noch viele Fragen zu, allerdings bin ich zufrieden und habe Hoffnungen, dass es irgendwann einen Nachfolger geben wird.
Würde sich ein Nachfolger wirklich lohnen? – Achtung Spoiler!
Ja, denn, sind wir mal ehrlich: Es sind noch einige Fragen offen.
– Haben Renesmee und Jacob wirklich eine Chance?
– Wie gehen die Volturi mit ihrem Rückzug um? Folgt irgendwann der endgültige Angriff?
– Wie geht es mit den anderen Vampiren weiter, die nicht zum Cullen Clan gehören?
– Was geschieht mit Charlie? Wird er jemals alles erfahren?
Ich denke, es wäre zumindest für einen Band noch reichlich Material vorhanden, die Frage ist nur, ob Stephanie Meyer diesen Wunsch auch nachkommen wird. Stellenweise glaube ich ja nicht mehr daran, schon allein deswegen, weil „Midnight Sun“ auch nie von ihr beendet wurde.
Wie seht ihr das? Wünscht ihr euch weitere Bände? Reichen die bisherigen? Sind Eure Erwartungen übertroffen worden oder wurdet ihr enttäuscht?
Suchanfragen – SPOILER enthalten!
Team Edward
Wer immer das gesucht hat, wird bei mir nicht fündig werden, denn ich war schon immer Team Emmett. Gründe, wieso mich Edward nie begeistern konnte, sind weiter oben ausführlich beschrieben.
Twilight Discokugel
Stephanie Meyer hat in „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl“ die Cullens als „wandelnde Discokugeln“ bezeichnet. Ich fand das sehr sympathisch, da sie so auch endlich mal Humor bewiesen hat und das niedergeschrieben hat, was viele Leser zuvor schon öfters gesagt haben.
Twilight Rosalies Leben
Rosalie hat ihr Leben als Mensch immer als perfekt bezeichnet. Auf ihre Geschichte wird im dritten Band „Bis(s) zum Abendrot“ näher eingegangen, indem sie Bella aus ihrem Leben erzählt. Sie hatte einen Verlobten, war durch ihre Schönheit anerkannt und beliebt und hatte Geld. Allerdings hat ihr Verlobter sie dann im Rausch vor seinen Freunden vorgeführt und gedemütigt. Nachdem sie zum Vampir wurde, hat sie sich an ihm und seinen Freunden gerächt.
Kristen Steward schlechte Bella
Da bin ich immer noch unentschlossen. Kristen Steward ist mit Sicherheit nicht die schlechteste Schauspielerin unter der Sonne, allerdings konnte sie mich bislang auch nie vollständig überzeugen. Als Bella hat sie mir im ersten Band überhaupt nicht gefallen, da ich große Probleme mit ihrer kaum vorhandenen Mimik und Gestik hatte. Ihr ständiges auf die Lippen beißen und das ewige Schielen machten den Film für mich zur Qual. Allerdings hat sich dies beim zweiten Film recht schnell geändert, denn da empfand ich sie als weitaus weniger schlimm. Diese Meinung ist bis jetzt geblieben. Allerdings bin ich dennoch der Meinung, dass jemand anderes die Rolle mehr verdient hätte (meine Wunschkandidatinnen waren – bis auf eine – für die Rolle leider allesamt zu alt).
Midnight Sun empfehlenswert?
Für eingefleischte Edward Fans ist „Midnight Sun“ mit Sicherheit eine tolle Sache, wirklich fesseln konnte es mich allerdings nicht. Edward hat mich besonders auf den ersten fünfzig Seiten enorm genervt, indem quasi jeder zweite Gedanke nur darum ging, das er Bella aussaugen müsste. Natürlich liegt dies in der Natur eines Vampirs, dennoch wurde es mir als zu besessen dargestellt.
Gemeinsamkeiten zwischen „Twilight“ und „Seelen“
Kann ich dir leider nicht beantworten, da ich „Seelen“ nach gerade mal hundert Seiten abgebrochen habe. Das Buch konnte mich leider überhaupt nicht packen.




Weitere „Gedanken zu…“ Beiträge
House of Night
Virgin River