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[Buchzitat] „The Midnight Club“ von Christopher Pike

Aktuell lese ich u.a. „The Midnight Club“ von Christopher Pike. Das Buch, das bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, wurde im vergangenen Jahr unter dem Namen „Gänsehaut um Mitternacht“ von Netflix verfilmt und nach nur einer Staffel eingestellt.

In dem Buch selbst geht es um Teenager, die in einem Hospiz leben und unheilbar krank sind und laut eigenen Aussagen auf den Tod warten. Sie freunden sich miteinander an und treffen sich jede Nacht im Gemeinschaftsraum, um sich gegenseitig Geschichten zu erzählen, die mal mehr, mal weniger mit ihnen selbst etwas zu tun haben. Die Geschichten können mal traurig, mal humorvoll, aber auch sehr gruselig sein.

Da ich die Serie leider immer noch nicht gesehen habe, das Buch aber zuletzt mehrfach auf Instagram empfohlen wurde, wurde ich neugierig und habe mir das eBook gekauft. Ich muss zwar zugeben, dass das Buch in vielen Bereichen nur mittelmäßig und oberflächlich ist, in der Geschichte aber auch einige wunderschöne und nachdenklich stimmende Zitate enthalten sind, die mir sehr gefallen. Zwei davon möchte ich besonders hervorheben.

„She opened her Bibe at random and began to read. Ilonka stood silently and watched her for a full minute. ‚A you a Christian?‘ Ilonka finally asked. – ‚No, I am dying.‘ Anya turned a page. ‚Dead people have no religion.'“ – Seite 5/131

„I don’t know about having a soul. Sometimes I’m sure I must have one. Other times I feel there’s nothing inside. But I do believe that love survives. That the love we feel in our lives doesn’t vanish. That God keeps track of it, saves it so that it is always there, more and more love in the universe.
Then maybe each time we come back there is a little more love waiting for us.“ – Seite 45/131

Die von mir angegebenen Seitenzahlen können ggfls. abweichen. Ich habe das eBook über den Tolino 3 gelesen. Auf dem Kindle oder anderen eReadern könnte das Buch somit anders dargestellt werden.

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[Buchzitat] Da vorne wartet die Zeit

18453950In einer Stadt direkt am See verliert sich die Zeit. Hier sind alle Menschen nur lautlose Begleiter der Unendlichkeit. Alles kann vorbei sein. Jetzt sofort. In diesem Augenblick. Aber da es keine Zeit mehr gibt, gibt es auch keine Endzeit. Jeder Tod vergeht vor dem Grauen der Nacht. Und dann, als wäre er gar nicht da gewesen, beginnt ein neuer Tag.
Keiner der Menschen an diesem Ort weiß, dass sie nur dort sind, um Abschied zu nehmen, von ihrem letzten Atemzug. Denn fernab der Zeit, in diesem dichten Nebel am See, treffen sich die Sterbenden, um noch einmal zu leben. Sie sehen sich an und lächeln. Sie streiten nicht mehr um das letzte Wort, sie lachen nicht mehr übereinander, sie lachen miteinander. Sie bringen die Abläufe der natürlichen Ordnung durcheinander, ohne etwas zu zerstören. Sie verzeichnen Glück, sie durchstreichen Angst, sie verankern Erinnerungen. Und sie haben keine Ahnung davon, dass diese Stadt nichts weiter ist als die unendliche Weite der Illusion.

[Lilly Lindner – Da vorne wartet die Zeit – „Prolog am See“]

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[Zitat] Die schönsten Zitate aus „Die Mechanik des Herzens“

Das Buch ist leider nicht das Gelbe vom Ei, der Schreibstil ist zwar wahnsinnig schön, aber die Handlung hatte doch sehr starke Schwächen, die man nicht übersehen konnte. Dennoch gibt es viele schöne Zitate in diesem Buch, von denen ich einige vorstellen möchte.

– Eines Tages, als ich wieder einmal viel geweint hatte, fand ich heraus, dass es hilft, Tränen zu trinken, wenn man traurig ist – vor allem, wenn man sie mit Apfelschnaps mischt. Man darf sie allerdings nie trinken, wenn es einem gut geht, denn sonst kann man ohne einen Schluck Tränen kein Glück mehr empfinden und gerät in einen Teufelskreis: Man muss ständig weinen, damit man ab und zu glücklich sein kann. (Seite 26)

– Love is dangerous for your tiny heart even in your dreams, so please dream softly. (Seite 33)

– Liebeskummer mache Menschen nun mal zu Monsters der Melancholie. (Seite 47)

– Ich bin verliebt, verstehe aber nichts von der Liebe. Deshalb werde ich wütend, prügle mich und manchmal versuche ich sogar, die Zeit vor- und zurückzudrehen. (Seite 72)

– Je mehr Angst du davor hast, dich zu verletzen, desto wahrscheinlicher wirst du dich verletzen oder verletzt werden. Nimm nur mal die Seiltänzer im Zirkus. Glaubt du etwa, sie denken oben auf dem Drahtseil daran, dass sie in die Tiefe stürzen könnten? Nein, sie nehmen das Risiko in Kauf und genießen das berauschende Gefühl, der Gefahr zu trotzen. Wenn du dein Leben lang allen Gefahren aus dem Weg gehst, um dich ja nicht zu verletzen, wirst du dich schrecklich langweilen. Es gibt nichts Aufregenderes, als unvorsichtig zu sein. Siehst du! Ich sage ‚unvorsichtig‘ und deine Augen leuchten! (Seite 73)

– „Entschuldige die Störung. Seit ich dich vor ein paar Jahren singen gehört habe, träume ich davon, dich wiederzusehen. Ich bin quer durch Europa gereist, um dich zu finden, man hat mir ein Ei auf dem Kopf zertrümmert und fast wäre ich von einem Mörder, der nur Tote liebt, aufgeschlitzt worden. Zwar bin ich ein Liebeskrüppel, denn offenbar hält mein zusammengeflicktes Herz dem emotionalen Erdbeben, das mich bei deinem Anblick erschüttert, auf Dauer nicht stand, aber ich kann es nicht ändern: Mein Herz schlägt nur für dich.“ Das sind die Worte, die mir auf der Zunge brennen, aber ich bleibe stumm. (Seite 86)

– Ich liebe dich völlig verquer, weil ich mit einem kaputten Herzen zur Welt gekommen bin. Es ist mir strengstens verboten, mich zu verlieben, weil meine Uhr zu empfindlich für intensive Gefühle ist. Sie können mich töten. Trotzdem habe ich mein Leben in deine Hände gelegt, denn du hast mir eine hohe Dosis Liebe verabreicht, dass ich mich stark genug fühlte, alle Hindernisse zu überwinden. (Seite 151/152)

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[Zitat aus…] Blutrote Schwestern (Jackson Pearce)

Ich habe in diesem Buch eine wunderbare Textstelle gefunden, die mich sehr berührt hat und mich seitdem auch nicht mehr so wirklich loslässt, von daher möchte ich diese hier unbedingt erwähnen.

Als wir klein waren, waren Scarlett und ich felsenfest davon überzeugt, dass wir ursprünglich im Bauch unserer Mutter eine Person gewesen waren. Wir glaubten, dass ein Teil von uns geboren werden und der andere bleiben wollte. Also musste unser Herz zerbrochen werden, damit Scarlett zuerst geboren werden konnte, und ein paar Jahre später bot dann auch ich der Welt die Stirn. In unseren kleinen Köpfen mit den Pferdeschwänzen ergab das Sinn – es erklärte, warum wir, wenn wir durch Gras rannten, tanzten oder uns im Kreis drehten, das Gefühl dafür verloren, wer von uns wer war, und es sich anfühlte, als gäbe es eine organische, zarte Bindung zwischen uns. Unser gemeinsames Herz schlug im Takt ud pumpte dasselbe Blut durch die Adern.
Doch das war vor dem Angriff. Seither verbinden sich unsere Herzen nur, wenn wir jagen, wenn Scarlett mich voller Freude anblickt, die stärker ist als ihre Narben, und dann einem Fenris nachweint, obwohl ihr Leben von seinem Tod abhängt. Ich folge ihr, und zwar immer, weil dies die einzige Zeit ist, in der unsere Herzen in perfekter Harmonie schlagen. Die einzige Zeit, in der ich mir ohne den Hauch eines Zweifels sicher bin, dass wir eine Person sind, die in zwei zerbrochen wurde.
– [Seite 56]

Schöööön, oder? 🙂

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Die schönsten Zitate aus….

Seit gestern lese ich „Rosa macht blau“ und das Buch haut mich einfach um. Ich habe ein leichtes Jugendbuch erwartet, aber was mir hier wirklich geboten wird, begeistert mich.
Ein wunderschöner Roman mit viel Liebe, Verzweiflung und großen Hoffnungen.

Und da so viele wunderbare Zitate enthalten sind, stelle ich hier mal die schönsten vor.

Irgendwann wird man ihre Leiche aus dem Meer fischen. Die wahre Todesursache wird man nicht feststellen können, denn gebrochene Herzen kann man nicht feststellen. (S. 7)

„Ein Mann muss mit dem Herzen sehen, nicht mit den Augen“, sagte Serafina. (S. 11)

Rosen verlieren niemals ihren Duft, kleine Rosa. Nicht einmal, wenn sie verblüht oder vertrocknet sind. Wenn du sie einmal nicht riechen kannst, dann ist das nur, weil dein Herz gebrochen ist. (S. 28)

Die Mama ist an einem gebrochenen Herzen gestorben, denkt Rosa. Das sieht man von außen nicht. Man erkennt es nur manchmal in den Augen. Und Maria hat darauf geachtet, dass sie immer lacht, wenn jemand sie ansieht. (S. 32)

In meinem nächsten Leben werd auch ich DJ, denkt sie. Dann müsste sie nicht mehr lächeln, wenn ihr der Hals durchgeschnitten wird. Sie einfach eine Platte spielen. ‚Thanks for your time now, you can thank me for mine and after that’s it, forget it‘. Und dazu würde sie ein Foto von einem geschlachteten Schaf an die Wand beamen. (S. 78)

Die Realität ist da drüben. Drüben auf Tonis Terrasse. Hier auf der Bank, wo Rosa sitzt, ist die andere Seite. Hier sind die Verrückten. Die Träumer. Manchmal auch die Toten. Das hier ist die Seite der gebrochenen Herzen. (S. 79)

Es ergibt keinen Sinn, dass man sich quält und sich quält und sich quält und es nicht aufhört. Das ist nicht schön! Blumen sind schön oder Spaziergänge im Mai. Aber nicht das, was Rosa macht. Rosa hat die Schnauze voll. So! Schluss! (S. 87)

Und neben ihr macht etwas „Platsch“! Wie ein nasser Klumpen klatscht ihr Herz auf den Steinboden und zieht eine kleine, traurige Schleimspur bis unters Gemüseregal. Es versteckt sich, wo’s keiner sieht, hinter der Kiste mit dem fauligen Salat. Rosa hätte ihn vorhin gleich weg räumen sollen. Jetzt stinkt es nach Tod und Verwesung unter dem Gemüseregal. Rosas Herz wird ersticken da drunten. (S. 115)

Die Sonntage sind immer das Schlimmste. Gelähmt kleben sie am Ende einer Woche. Sie atmen, und sie atmen Einsamkeit in Rosas Gesicht. Die meisten sind hellgrau. (S. 125)

‚Dummes Herz‘, sagt Rosas Kopf. Aber Rosas Herz will es nicht einsehen. Dass Liebe etwas Vergängliches ist. Etwas, das sich abnutzt. (S. 190)

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[Buchzitat] Mängelexemplar

Ich finde nichts frustrierender, als neben einer auserwählten Person zu liegen und das Bedürfnis zu haben, ihr so nah wie möglich zu sein.
Man kann sich umarmen und verknoten, bis man schwarz wird, man hat immer das Gefühl, noch näher sein zu wollen. Das sogenannte In-den-Partner-reinkriechen-Wollen.
Aber man kann nun mal, von bestimmten Sexpraktiken abgesehen, nicht in den Partner reinkriechen. Man wird nie nahe genug sein…

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[Buchzitat] Der Glöckner von Notre Dame

„Wisst Ihr, was Freunschaft ist?“ fragte er.
„Ja“, antwortete die Zigeunerin. „Freund sein heißt Bruder und Schwester sein, zwei Seelen, die sich berühren, ohne sich zu vermischen, zwei Finger an derselben Hand.“
„Und die Liebe?“ fuhr Gringoire fort.
„Oh, die Liebe!“ sagte sie mit zitternder Stimme und strahlenden Augen. „Sich lieben heißt zwei sein und doch eines sein. Ein Mann und eine Frau, die sich zum Engel verschmelzen. Die Liebe ist der Himmel.“

(Victor Hugo – Der Glöckner von Notre Dame)

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Buchzitat [Blaue Wunder]

Ich habe gedacht, ich wüsste, wie Liebeskummer geht: Halte durch, es geht vorbei. Aber diesmal nicht. Du denkst, du wirst niemals wieder glücklich sein und lachen. Du denkst, dein Leben ist zu Ende. Du wünschst, dein Leben ist zu Ende und mit ihm die Schmerzen. Du glaubst, dass du nie wieder jemandem dein Herz schenken wirst, weil: Kaputte Sachen verschenkt man nicht. Jeder Sonnenstrahl verhöhnt dich, und jeder Regentropfen ist schmerzhaftes Mitleid aus dem Himmel. Nichts tut so unendlich weh wie die Liebe, wenn sie verloren geht.