Rezension

Michael Northrop – Kälte

Kurzbeschreibung
Es schneit wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Scotty und seine Freunde Pete und Jason gehören zu den letzten sieben Schülern ihrer Highschool, die darauf warten, nach dem Unterricht abgeholt zu werden. Bald jedoch wird klar, dass niemand mehr kommen wird. Anfangs scheint es noch gar keine so schlechte Sache zu sein, den Abend und schließlich die Nacht in der Schule verbringen zu müssen – immerhin sind die zwei süßen Mädchen Julie und Krista mit von der Partie. Doch als zuerst der Strom ausfällt, dann die Heizung, schließlich die Wasserleitungen einfrieren und der Schnee draußen immer höher steigt und sie in Dunkelheit hüllt, liegen die Nerven blank – und plötzlich geht es ums nackte Überleben. Ein mitreißender Katastrophen-Thriller, der durch seine eindringliche Spannung und beklemmende Atmosphäre nicht nur Jugendliche begeistert. ~ Quelle

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Meine Meinung
„Kälte“ gehört zu den Büchern, die ich vor Ewigkeiten unbedingt kaufen musste, aber dann lange nicht gelesen habe. Wenn ich mich nicht täusche, musste das Buch tatsächlich fast drei Jahre ungelesen im Regal stehen und habe es nun endlich daraus befreit. Da die Geschichte laut Kurzbeschreibung sehr spannend klang, hatte ich einige Erwartungen an das Buch und muss sagen, dass es zwar nicht meine Erwartungen erfüllen konnte, ich es aber dennoch ganz interessant fand.

Problematisch ist bei diesem Buch allerdings der Schreibstil, denn diesen empfand ich sehr oft als anstrengend, da sich sehr vieles wiederholt hat und auch der ein oder andere Logikfehler dabei war. So erwähnt Scotty, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, in jedem zweiten Kapitel mindestens einmal, dass er sein Handy nicht mit dabei hat und somit für die anderen keine große Hilfe ist. Außerdem wurde auch sonst viel zu viel wiederholt, wie z.B. die Art und Weise, wie er seine Mitschüler beobachtet und besonders die überall beliebte Krista anschmachtet. Das ist beim ersten Mal noch interessant, danach allerdings nicht mehr, denn hier hätte man die Seiten mehr für die Ängste und Sorgen investieren können, die die Schüler in der verlassenen Schule immer mehr spüren.

Gleichzeitig habe ich mich bei der Geschichte immer wieder gefragt, wie ein Handy-Akku auch nach mehreren Tagen noch nicht leer sein kann, wo das Handy doch ständig in Gebrauch ist, da die Taschenlampen-App ständig an ist und auch viel damit gespielt wurde. Ich persönlich bin ja schon immer froh, wenn ich am Ende des Tages noch ein wenig Akku übrig habe…

Der zweite große Kritikpunkt neben dem Schreibstil ist das Ende, denn dieses kam viel zu plötzlich und lief mir zu glatt ab. Hier hätte ich viel lieber noch erfahren, was aus sämtlichen Figuren wurde, wie man in der Zeit danach miteinander umgegangen ist, etc. Leider hat der Autor sich hierbei viel zu wenig Zeit genommen, sodass für mich noch viel zu viele Fragen offen waren.

Ansonsten kann man aber wirklich nicht groß meckern, denn die Figuren sind gut ausgearbeitet und könnten unterschiedlicher nicht sein. Diese sitzen aufgrund eines Schneesturms in der Schule fest, da sie nicht wie die anderen Schüler mit den Schulbussen rechtzeitig weggefahren sind. Hauptfigur ist hierbei Scotty, der mit seinen beiden besten Freunden Jason und Pete, einem Lehrer, zwei Mädchen aus der Unterstufe (Krista und Julie) und zwei Außenseitern in der Schule überleben muss. Dies wird jedoch immer schwerer, da der Schneesturm schlimmer wird und auch die Stromleitungen deutlich unter den Schneemassen leiden.

Der Überlebenskampf in der Schule ist an sich ganz gut ausgearbeitet, manchmal spannend und manchmal passiert aber auch gar nichts. Dies hat mich allerdings nicht gestört, denn schließlich muss man sich hier die Frage stellen, was auch großartig passieren kann, wenn man komplett abgeschirmt ist?! Dennoch hat mir die Atmosphäre gut gefallen und als Leser wird man immer mehr an die Frage herangeführt, wie man sich selbst in so einer Ausnahmesituation verhalten würde.

Das Cover ist gut gewählt und könnte passender nicht sein, von daher hat mich dieses auch direkt angesprochen. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und spannend und verspricht eine interessante Geschichte, bei der es ums knallharte Überleben geht.

Insgesamt hat mir „Kälte“ gut gefallen. Es ist zwar kein großartiges Highlight und besitzt so manche Schwäche, allerdings konnten die Figuren und die bedrückte Stimmung einiges wieder herausreißen, sodass ich das Buch gerne weiterempfehlen möchte.

Ein Kommentar zu „Michael Northrop – Kälte

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