Rezension

Val Emmich – Dear Evan Hansen

Kurzbeschreibung
Nobody Deserves to be Forgotten

Ein nie für die Augen anderer bestimmter Brief lässt Evan Hansen als engsten Freund eines toten Mitschülers erscheinen. Dem einsamen Evan eröffnet sich durch dieses Missverständnis die Chance seines Lebens: endlich dazuzugehören. Evan weiß natürlich, dass er falsch handelt, doch nun hat er plötzlich eine Aufgabe: Connors Andenken zu wahren und den Hintergründen seines Todes nachzuspüren. Alles, was er tun muss, ist weiter vorzugeben, Connor Murphy habe sich vor seinem Selbstmord allein ihm anvertraut. Plötzlich findet sich der unsicht- und unscheinbare Evan im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sogar der des Mädchens seiner Träume – Connors Schwester. ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung)

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Meine Meinung
Obwohl ich Musicals eigentlich ganz gerne mag, habe ich tatsächlich weder den Film, noch das Musical zu „Dear Evan Hansen“ gesehen und bin somit komplett ohne große Erwartungen an das Buch heran gegangen. Dies ist auch ganz gut so, denn leider kommt das Buch nicht ganz ohne Schwächen aus.

Die Geschichte selbst ist an sich ganz gut, denn „Dear Evan Hansen“ spricht viele wichtige Themen an, die selbst in der Gesellschaft häufig zu kurz kommen. Die Suche nach sich selbst, Mobbing, das Gefühl ein Außenseiter zu sein sind wichtige Themen, die besonders für Jugendliche enorm wichtig heutzutage sind. All das ist hier auch vorhanden und wird größtenteils gut thematisiert, das Problem ist jedoch, dass es mir teilweise leider doch an Tiefe gefehlt hat.

„Dear Evan Hansen“ ist dabei schnell erzählt: Evan ist für seine Mitschüler ein absoluter Außenseiter und wird von niemanden wirklich ernst- oder wahrgenommen. Dies ändert sich allerdings, als seine Mitschüler glauben, dass er ein Freund von Connor war, einem Jungen an der Schule, der plötzlich verstorben ist. Grund dafür ist, dass Connor einen Brief in der Tasche hatte, der an Evan adressiert war. Was jedoch niemand weiß: Evan schreibt sich die Briefe selbst, um sich selbst Mut zuzusprechen und um seine Gedanken niederzuschreiben. Für Evan ist die Aufmerksamkeit mehr als unangenehm, da er mit Connor nicht befreundet war und nun dennoch so tun muss, als sei er es gewesen, damit er nicht wieder für andere Menschen unsichtbar wird, was jedoch immer mehr zum Problem für ihn wird.

Positiv ist hier sicherlich, dass das Buch sehr viele Leser anspricht, die zu Schulzeiten ebenfalls Außenseiter sind oder waren und/oder mit Selbstzweifeln und mangelndem Selbstwertgefühl zu kämpfen hatten. So gut und wichtig die Themen auch heutzutage sind, so mittelmäßig sind diese hier teilweise umgesetzt, denn es fehlt den Figuren leider sehr an Tiefe und manche der Themen werden eher angekratzt, als wirklich behandelt.

Trotzdem ist „Dear Evan Hansen“ alles andere als schlecht. Ich habe mir lediglich noch mehr Tiefe, mehr Einzigartigkeit und weniger Klischees gewünscht.

Insgesamt ist „Dear Evan Hansen“ jedoch eine gute, wenn auch nicht überragende Geschichte, die wichtige Themen wie Selbstfindung, Selbstzweifel und Suizid anspricht, der es aber letztendlich deutlich an Tiefe gefehlt hat.

2 Kommentare zu „Val Emmich – Dear Evan Hansen

  1. Das Buch muss ich unbedingt noch lesen. Das Musical habe ich geliebt, den Film fand ich gut. An das Buch habe ich bisher nie gedacht – das muss ich dringend nachholen! 😁

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