Rezension

Gabriella Engelmann – Ich dachte schon, du fragst mich nie

Kurzbeschreibung
Kann das Chaos noch ein bisschen größer werden?, fragt Sophie Hartmann sich. Tochter Pauli leidet am ersten Liebeskummer, Schwester Geli an notorischem Hang zu falschen Männern und dann bricht sich Tochter Liv ausgerechnet kurz vor Eröffnung des gemeinsamen Restaurants die Hand. Dummerweise ist Sophie in der Küche ein Totalausfall, selbst mit ihrem Wahlspruch „Familie ist das Allerwichtigste“ stößt sie hier an ihre Grenzen. Zum Glück beweist das Schicksal Sinn für Humor und schickt Hilfe von unerwarteter Stelle. Doch während sich in Sophies Umfeld alles zum Besten wendet, muss sie selbst erkennen, dass sie ihre eigenen Wünsche und Ziele viel zu lange begraben hat… ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung)

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Meine Meinung
Da Gabriella Engelmann bereits seit Jahren zu meinen Lieblingsautorinnen gehört und ich bislang fast jedes Buch von ihr gelesen habe, stand für mich sehr schnell fest, dass ich auch ihr neuestes Werk „Ich dachte schon, du fragst mich nie“ unbedingt lesen möchte. Meine Erwartungen waren aufgrund der tollen Kurzbeschreibung relativ hoch und am Ende wurde ich trotz kleinerer Schwächen nicht enttäuscht.

Der Schreibstil weiß zu überzeugen. Die Autorin schafft es immer wieder, mit ihren vielen Ideen, der tollen Umsetzung, den interessanten Dialogen und vor allem mit ihrem Humor zu überraschen. Dementsprechend gibt es hier kaum etwas zu kritisieren. Auch die Figuren sind authentisch und gut ausgearbeitet, allerdings hatte ich dennoch oftmals das Gefühl, als hätte ich sie nicht so kennengelernt, wie ich es mir zuvor gewünscht hätte, was doch insgesamt ein wenig schade ist.

Dennoch ist die Geschichte von Sophie, die nach dem Tod ihres Mannes für ihre Töchtern lebt und ihre älteste Tochter nun bei ihrer Restauranteröffnung hilft, sehr unterhaltsam. Die Geschichte spielt nicht nur in Hamburg, sondern auch auf der Urlaubsinsel Mallorca, sodass man als Leser direkt wieder Lust auf einen Spontanurlaub bekommt.

Sophies Tochter Liv steht kurz vor ihrer Restauranteröffnung. Dass dort Stress vorprogrammiert ist, ist ganz normal. Weniger normal ist dagegen, dass das Restaurant bei der Eröffnung ohne Koch da steht, weil sich Liv, die in ihrem Restaurant auch als Köchin agiert, die Hand gebrochen hat. Dank der Hilfe eines Gastes, der zufällig kochen kann, kann die Eröffnung noch gerettet werden. Gleichzeitig kommt es aber auch zu vielen Wendungen und Überraschungen, die für gute Unterhaltung, Humor und einen Hauch Romantik sorgen.

Insgesamt kann man sagen, dass „Ich dachte schon, du fragst mich nie“ trotz kleinerer Schwächen eine wunderbare und vor allem unterhaltsame Geschichte ist, die ich gern gelesen habe. Empfehlenswert.

SUB-Zuwachs

Neuzugänge der Woche

Da ich in den letzten beiden Wochen kaum Neuzugänge hatte, habe ich diese mal ausnahmsweise gesammelt und ich muss sagen, dass sich letztendlich doch eine schöne bunte Mischung angesammelt hat. Neben Rezensionsexemplaren und getauschten Büchern, durften natürlich auch eine Graphic Novel wieder nicht fehlen.

Gemma Genés Comic-Debüt „Living with Mochi“ durfte Dank NetGalley bei mir einziehen. Da ich selbst auch Frauchen von einem Mops bin, war ich schon sehr gespannt drauf, wie Gené ihr Leben mit ihrem Mochi beschreibt.
Der Comic ist bereits ausgelesen und ich habe ihn sehr gemocht und werde sicherlich noch häufiger in die Geschichten von Gemma und Mochi eintauchen.

Kurzbeschreibung
When architect-turned-cartoonist Gemma Gené; first met her pet pug, Mochi, she felt as if time stopped. This dramatic moment and her adoring relationship with the rambunctious pug led her to begin chronicling her adventures with Mochi in a series of incredibly cute webcomics that have gained a social media following of half a million loyal readers.

The comics chronicle Mochi’s life from puppyhood to adulthood, featuring Mochi’s unrequited dog friendships, his jealousy of his two dog-brothers, and his love of food. Readers and dog parents will love this humorous tale of a sincerely loyal friendship between one grumpy pug and his adoring owner. ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung)

Ein weiteres Ebook, dass Dank NetGalley bei mir einziehen durfte, ist „Zwischen uns tausend Bilder“ von Nida Alaei. Hierbei handelt es sich um ein Jugendbuch, bei dem die Themen Trauer, Einsamkeit, die Suche nach sich selbst und Freundschaft im Vordergrund stehen und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie ich das Buch letztendlich finden werde.

Kurzbeschreibung
Seit ihre Mutter gestorben ist, muss die 14-jährige Sanna dabei zusehen, wie ihr Vater immer mehr in sich selbst verschwindet. Sanna sucht Trost in der Fotografie. Die Bilder helfen dir, die Welt zu sehen, hat ihre Mutter gesagt. Auch wenn die Welt manchmal hässlich ist und die frühere beste Freundin dem Jungen näher kommt, mit dem Sanna ihre Leidenschaft teilt. Doch genau dadurch findet sie schließlich den Mut, sich der Realität zu stellen und eine eigene Perspektive zu entwickeln. ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung)

Auf Vorablesen.de wurde ich für „Ich dachte schon, du fragst mich nie“ von Gabriella Engelmann ausgelost und durfte das Buch somit bereits vor dem Erscheinungstag in den Händen halten. Bislang gefällt mir die Geschichte richtig gut, was aber nicht verwunderlich ist, da Bücher von Gabriella Engelmann eigentlich immer ein Brett sind. Hier wird eine Rezension ganz bald folgen.

Kurzbeschreibung
Kann das Chaos noch ein bisschen größer werden?, fragt Sophie Hartmann sich. Tochter Pauli leidet am ersten Liebeskummer, Schwester Geli an notorischem Hang zu falschen Männern und dann bricht sich Tochter Liv ausgerechnet kurz vor Eröffnung des gemeinsamen Restaurants die Hand. Dummerweise ist Sophie in der Küche ein Totalausfall, selbst mit ihrem Wahlspruch „Familie ist das Allerwichtigste“ stößt sie hier an ihre Grenzen. Zum Glück beweist das Schicksal Sinn für Humor und schickt Hilfe von unerwarteter Stelle. Doch während sich in Sophies Umfeld alles zum Besten wendet, muss sie selbst erkennen, dass sie ihre eigenen Wünsche und Ziele viel zu lange begraben hat… ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung)

„Home Girl“ von Alex Wheatle habe ich in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt und es direkt gegen eins von meinen Büchern eingetauscht. Die Geschichte der 14-jährigen Naomi klingt spannend und interessant und ich bin schon sehr gespannt, was sich hinter der doch sehr vielversprechenden Beschreibung für eine Geschichte verbirgt.

Kurzbeschreibung
Naomi ist erst 14, hat aber schon mehr Enttäuschungen und Stress erlebt als die meisten Erwachsenen je erleben werden. Ihr Vater säuft, ihre Mutter hat sich umgebracht. Jetzt kommt sie schon wieder in eine neue Pflegefamilie Die Goldings. Haben schon zwei Pflegekinder, ist doch immer dasselbe. Doch diesmal kommt alles anders: Colleen und Tony Golding sind schwarz und eigentlich ziemlich cool für Pflegeeltern. Sharyna und Pablo, ihre neuen Geschwister, sind sogar mehr als okay. Nur mit Kim und Nats, ihren Freundinnen, läuft es irgendwie nicht mehr ganz so gut, und langsam muss sich Naomi die Frage stellen, ob sie ihnen noch vertrauen kann… ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung)

Nachdem bereits vor einiger Zeit die ersten beiden Bände der „7 Detektive“-Reihe bei mir einziehen durften, durfte nun auch der dritte Band „Ernest Patisson – Das Spukschloss in Schottland“ von Herik Hanna bei mir einziehen. Hier freue ich mich auf einen spannenden und kurzweiligen Krimi mit vielen Wendungen und typisch britischem Humor.

Kurzbeschreibung
Großbritannien, 1922. Ernest Patisson, der berühmte Schweizer Globetrotter, wurde für ein Wochenende auf eine entlegene schottische Insel eingeladen. Captain Phillips wüsste zu gern, was der befreundete Detektiv über das Leiden denkt, von dem die Herrin des dortigen Anwesens befallen zu sein scheint. Ist sie tatsächlich besessen von einem boshaften Geist, der angeblich im Familiensitz sein Unwesen treibt? Patisson, der größte (und eitelste) Rationalist der Schweiz, brennt förmlich darauf, dem Mysterium mit Logik auf den Grund zu gehen. Aber kaum ist er auf der isolierten Insel eingetroffen, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen, und auch der kühle Vernunftmensch Patisson läuft bald Gefahr, den Verstand zu verlieren… ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung)

Rezension

Nina LaCour – Alles Okay

Kurzbeschreibung
Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren. ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung – WERBUNG)

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Meine Meinung
„Alles Okay“ von Nina LaCour ist eines der Bücher, die ich in diesem Jahr am meisten herbeigesehnt habe, weil mich nicht nur das wunderschöne Cover, sondern auch der Klappentext angesprochen hat. Somit waren meine Erwartungen sehr hoch angesetzt und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht.

Wie auch schon bei „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“ verwendet Nina LaCour in „Alles Okay“ eine sehr poetische und ruhige Sprache, die sich sehr schön und flüssig lesen lässt und mich trotz der oftmals melancholischen Thematik unterhalten konnte. Die Figuren, insbesondere Marin, sind liebevoll ausgearbeitet, da sie nicht nur (fast) alle sympathisch sind, sondern auch die Tiefe besitzen, die bei so einem Thema besonders wichtig ist. Die Dialoge wirken zwar manchmal ein wenig hölzern, wissen jedoch auch zu überzeugen.

„Alles Okay“ thematisiert die Geschichte von Marin, die bereits in ihrem jungen Leben zu viel erleiden musste. So ist nicht nur viel zu früh ihre Mutter verstorben, sondern auch ihr geliebter Großvater, bei dem sie aufgewachsen ist. Dessen Tod hat sie so sehr mitgenommen, dass sie die Flucht ergriffen hat. Flucht vor ihrem alten Leben, ihren Erinnerungen und ihren Freunden. Seitdem hat sie einige Mauern um sich herum aufgebaut und lässt kaum noch Nähe zu anderen Menschen zu, sodass sie nach und nach vereinsamt. Dies ändert sich jedoch schrittweise, als ihre beste Freundin Mabel bei ihr auftauht und sie mit viel Geduld und Verständnis aus ihrer Einsamkeit herauslockt…

Die Freundschaft zwischen Mabel und Marin ist dabei etwas ganz besonderes, die nicht nur von einer gemeinsamen Vergangenheit geprägt ist, sondern auch junge Menschen zeigt, die sich aufeinander verlassen konnten, füreinander da waren und alles miteinander geteilt haben. Umso schwerer ist es anfänglich zu verstehen, wieso Marin sich so weit entfernt von Mabel in die Einsamkeit gestürzt hat, was jedoch im Laufe der Geschichte sehr gut erklärt wird.

Das Cover ist wunderschön anzusehen, da es nicht nur Marins selbstgewählte Isolation zeigt, sondern auch Auszüge des Strandes, der schon immer ihre Vergangenheit geprägt hat. Hierbei sind besonders die Farben sehr gut gewählt. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich direkt überzeugen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Kurz gesagt: „Alles Okay“ ist eine wunderschöne, tieftraurige und nachdenklich stimmende Geschichte über Trauer, Freundschaft und Einsamkeit und konnte mich aufgrund der poetischen Sprache von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann ziehen. Empfehlenswert!