Literaturverfilmung

[Literaturverfilmung] The Walking Dead Season #3 – Ein erstes Fazit (SPOILER!)

Da ich die dritte Staffel ja bereits vor der Erstausstrahlung enorm gefeiert und herbeigesehnt habe, ist es nun Zeit für ein erstes Fazit.
Gestern wurde die fünfte Folge in Deutschland auf dem Sender Fox (u.a. über Sky zu empfangen) ausgestrahlt und wie immer haben der Liebste und ich die Episode kaum abwarten können. Da ich aber nicht jede Folge einzeln auseinander nehmen möchte, möchte ich zunächst nur auf den bisherigen Verlauf eingehen, wobei auch einige Spoiler nicht ungenannt bleiben. Von daher sollten alle, die sich überraschen lassen wollen, hier lieber nicht mehr weiterlesen.

Bereits im Vorfeld hat man immer wieder ein paar interessante Informationen über die dritte Staffel erhalten, sodass einiges mit Sicherheit nicht mehr ganz so überraschend kam. Manche Sachen haben mich jedoch enorm umgehauen. Zwar wusste ich durch die Comics, dass man mit einigen Todesfällen rechnen müsste, allerdings hätte ich nie im Leben gedacht, dass diese so schnell eintreten würden.

Lori (Sarah Wayne Callies) stirbt bei der Geburt, T-Dog (IronE Singleton) wird gebissen und opfert sich, um Carol (Melissa McBride) das Leben zu retten und auch Hershel (Scott Wilson) muss um sein Leben kämpfen. Er wurde gebissen und sein Bein musste daraufhin abgetrennt werden, sodass sich der Virus nicht weiter ausbreiten konnte. Jetzt, wo er allerdings nur ein Bein hat, ist die Flucht vor den Zombies allerdings enorm schwieriger, sodass ich auch hier befürchte, dass man sich von Hershel bald verabschieden muss.

Die Gruppe um Rick (Andrew Lincoln) hat mit einem Gefängnis ein neues Zuhause gefunden, was sie jedoch immer wieder vor Insassen und Walkern verteidigen müssen. Dabei fällt besonders auf, dass die Gruppe oftmals in sich gekehrt wirkt. Meistens wird nur das Nötigste gesprochen und bei ihren Rundgängen wird sich blind vertraut und jeder weiß, was er zu tun hat. Dadurch erlebt man in der Staffel oftmals viele schweigsame Momente, die jedoch immer spannend und unvorhersehbar ablaufen.

Besonders interessant an dieser Staffel ist, dass es sich diesmal nicht nur um die Gruppe von Rick dreht, sondern auch um eine andere Gruppe, die sich eine eigene Siedlung gebaut hat, um dort zu überleben. In der Siedlung Woodbury trifft man einen alten Bekannten wieder, den ich ehrlich gesagt kaum noch auf der Rechnung hatte. Dabei handelt es sich um Merle (Michael Rooker), der in der erste Staffel auf einem Hochhaus zurückgelassen wurde. Besonders brenzlig ist dabei, dass er der Bruder von Daryl (Norman Reedus) ist und somit noch ein paar Rechnungen mit Rick und T-Dog offen hat. Ausgerechnet Andrea (Laurie Holden), die irgendwann in Woodbury landet, gibt ihm die nötigen Informationen über die Gruppe, sodass es quasi nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich die beiden Gruppen treffen werden. Geleitet wird Woodbury von dem Governor (David Morrissey), einen Mann, den man nur schwer einschätzen kann. Allerdings halte ich ihn aktuell für einen der interessantesten Charaktere in der Serie. Mit Michonne (Danai Gurira) lernt man außerdem eine weitere neue Rolle kennen, die allerdings sehr schweigsam ist und Andrea die letzten acht Monate stets zur Seite stand. Sie traut den Umständen in Woodbury nicht und möchte am liebsten direkt wieder raus, allerdings möchte Andrea bleiben und den Menschen dort eine Chance geben. Michonne ist sehr ruhig, wirkt stellenweise sehr abgebrüht, ist aber dennoch interessant, allerdings befürchte ich, dass ich mit ihr niemals warm werde. Sehr schade, denn Leser der Comics schwärmen sehr von ihr.

Wie man merkt, ist die Staffel bislang relativ turbulent und emotionsgeladen, allerdings auch sehr still. Man bekommt unglaublich viele neue Details über das Leben und die Entwicklungen auf der Welt, was aber nie langatmig erscheint. Dazu haben sich sämtliche Charaktere bislang sehr gut weiterentwickelt. Zwar gibt es für mich nach wie vor meine Lieblinge und Hassobjekte, aber dies muss bei so einer Serie einfach sein.

Was mir in dieser Staffel sehr positiv auffällt, ist die deutsche Übersetzung. In der gestrigen Episode kümmert sich Daryl liebevoll um Ricks Tochter und gibt ihr den ersten (nicht ganz ernstgemeinten) Namen. Im Englischen wurde die Kleine „Little Asskicker“ genannt, im Deutschen „Kleine Nervensäge“. In meinen Augen ein riesengroßer Pluspunkt, denn ich habe bereits das Schlimmste befürchtet, so habe ich u.a. mit „Haudegen“ oder sonstigen unangebrachten Spitznamen gerechnet.

Dazu gefallen mir die neuen Charaktere richtig gut. Sie sind allesamt interessant und es gibt noch so viele ungeklärte Fragen, die ich unbedingt beantwortet haben möchte. Jedoch muss ich auch zugeben, dass mir Shane (Jon Bernthal) und Dale (Jeffrey DeMunn) unglaublich fehlen und ich auch bereits Lori und T-Dog vermisse. Man muss sich bei „The Walking Dead“ leider daran gewöhnen, dass man sich von geliebten Charakteren verabschieden muss, allerdings auch immer neue Charaktere erwarten darf. Dadurch wird die Serie zumindest niemals langweilig, was mich wieder etwas versöhnt.

Negativ zu bewerten ist allerdings die Synchronstimme vom Governor. Ich liebe normalerweise die Stimme von Udo Schenk, der u.a. Ralph Fiennes, Michael Emerson und Gary Oldman seine Stimme leiht, aber leider passt seine Stimme rein gar nicht zum Governor. Sehr, sehr schade, denn ansonsten ist die Synchronisation, wie auch schon in den ersten beiden Staffeln, richtig gut.

Ich liebe die dritte Staffel bereits jetzt schon und kann den nächsten Freitag kaum noch erwarten, an dem es wieder um 22:05 Uhr heißt, dass „The Walking Dead“ beginnt. Viele neue und alte Charaktere machen die Staffel zu einem großartigen Highlight und es bestätigt mal wieder meine Meinung, dass „The Walking Dead“ für mich die aktuell beste Serie der Welt ist.

Der Artikel ist auch hier erschienen.

Literaturverfilmung

[Literaturverfilmung] The Walking Dead – Staffel 2

Deutscher Titel: The Walking Dead
Originaltitel: The Walking Dead
Erstausstrahlung: 2011
Produktion: Frank Darabont, Gale Anne Hurd, Robert Kirkman, u.a.
Länge: 554 Minuten bei 13 Folgen
Altersfreigabe: ab 18
Darsteller: Andrew Lincoln, Sarah Wayne Callies, Jon Bernthal, Laurie Holden, Emma Bell, Norman Reedus, Jeffrey DeMunn, u.a.
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Inhalt:
Eine kleine Gruppe Überlebender unter Führung des ehemaligen Hilfssheriffs Rick Grimes durchstreift die von Zombies und diversen Ausschreitungen entvölkerte Provinz Amerikas auf der Suche nach weiteren Überlebenden und Familienmitgliedern. Auf der abgelegenen Farm der Familie Greene findet man vorübergehend Unterschlupf, ohne zunächst zu ahnen, welch grausiges Geheimnis die Greenes in ihrer Scheune hüten. Unterdessen spitzt sich ein Eifersuchtskonflikt zwischen Rick und seinem besten Freund Shane dramatisch zu.
[Quelle: Amazon.de]

Rezension
„The Walking Dead“ ist zurück!
Da mir die erste Staffel unglaublich gut gefallen hat und ich sie bereits zweimal gesehen habe, war ich umso gespannter, was die zweite Staffel für mich bereit hält.
Ich muss schon sagen, die Steigerung von Staffel 1 und zu Staffel 2 ist enorm. Die Charaktere haben sich allesamt sehr gut weiterentwickelt, ich habe weiterhin meine Lieblinge und Hassobjekte und mit der Familie Greene lernt man eine neue Gruppe kennen, die man recht schnell in sein Herz schließt.

Die Gruppe rund um Rick, Glenn und Co. ist weiterhin auf der Suche nach einer Unterkunft, bei der sie länger als nur einen Tag bleiben können. Dabei müssen sie jedoch mit vielen Schicksalsschlägen umgehen: Erst verschwindet Sophia, dann wird Carl lebensgefährlich verletzt und die Lebensmittel, sowie das Benzin werden immer knapper. Dazu kommt es immer wieder zu Spannungen innerhalb der Gruppe, die es in sich haben.
Shane und Rick leben sich immer mehr auseinander und aus den einst besten Freunden und Kollegen herrscht nur noch eine tiefe Feindschaft, die sie jedoch lange nicht offen austragen. Dazu kriselt es zwischen Lori und Rick immer mehr, da Rick immer mehr die Wahrheit über die Zeit, in der er im Krankenhaus lag, erfährt. Auch Andrea entfernt sich immer mehr von der Gruppe. Sie bleibt weiterhin sehr wehleidig und ruht sich oft aus, anstatt bei den täglichen Arbeiten mitzuhelfen. Sie sucht händeringend nach einer Bezugsperson, stößt aber sämtliche Menschen weg, die versuchen, sich ihr anzunähern und für sie da zu sein.

Mit der Familie Greene kommen interessante Charaktere hinzu. Ihnen gehört eine Farm, die zunächst recht sicher erscheint. Sie haben nicht die geringste Ahnung, was sich tatsächlich in der Welt abspielt und führen ein abgeschiedenes und in ihren Augen sicheres Leben. Die Gruppe von Rick kommt bei den Greenes auf dem Land unter und darf bei ihnen campieren, bis sich eine bessere Lösung gefunden hat. Mit Hershel Greene (Scott Wilson) lernt man ein eher schroffes Familienoberhaupt kennen, dass Fremde nur ungern duldet. Obwohl er recht abweisend und schroff wirkt, merkt man jedoch schnell, dass er ein gutes Herz hat und Menschen sehr gut einschätzen kann. Seine Töchter Maggie (Lauren Cohan) und Beth (Emily Kinney) sind sein ganzer Stolz und er versucht alles, um sie zu schützen. Oftmals versucht er die Gruppe um Rick loszuwerden, wird jedoch immer wieder von Magige aufgehalten, da sie sich in Glenn (Steven Yeun) verliebt hat.

Die Staffel spielt nahezu komplett auf dem Anwesen von Hershel Greene, selten sind die Charaktere auch außerhalb der Farm unterwegs. Für viele mag dies sicherlich langweilig sein, ich fand es jedoch sehr spannend, da die Staffel eher von den Verhältnissen der Charaktere untereinander als von den Zombies lebt. Allgemein finde ich es schade, dass manche Zuschauer „The Walking Dead“ als reine Horrorsendung betiteln, denn diese Sendung ist weit mehr. Es spielen sich unglaublich viele Dramen ab, aus Feinden werden Freunde, aus besten Freunden dagegen erbitterte Feinde.

Dazu muss man sich auch in dieser Staffel von geliebten Charakteren verabschieden, die sich in der „neuen“ Welt nicht mehr durchsetzen konnten. Mancher Verlust ist verschmerzbar, andere dagegen überhaupt nicht und ich kann mir nur schwer vorstellen, wie es ohne sie in der dritten Staffel weitergehen soll.

Auch die Schauspieler haben sich enorm weiterentwickelt. Obwohl ich die Rolle des Carl Grimes absolut nicht mag, muss ich zugeben, dass Chandler Riggs die Rolle immer besser spielt. Er zeigt deutlich mehr Profil und hat ebenfalls an seiner Gestik und Mimik gearbeitet, sodass seine Rolle mittlerweile deutlich erträglicher ist. Immer auffälliger ist auch, wie stark sich die Rolle des Daryl Dixon entwickelt hat. Norman Reedus spielt die Rolle unglaublich gut und so ist es auch kein Wunder, dass er eine immer wichtigere Rolle in der Serie erhält. Norman Reedus war schon immer ein großartiger Schauspieler, mit Daryl scheint er jedoch die Rolle seines Lebens gefunden haben. Auch Sarah Wayne Callies, die Lori Grimes verkörpert, gefällt mir in der zweiten Staffel deutlich besser. Zwar ist ihre Rolle weiterhin alles andere als meine Lieblingsrolle, jedoch hat sich ihre Leistung stark verbessert. In der ersten Staffel ist mir immer wieder aufgefallen, dass die Schauspielerin ihre Augen viel zu weit aufgerissen hat, dies hat sich mittlerweile geändert, sodass man ihr ihre Emotionen deutlich mehr abkauft und sie insgesamt natürlicher wirkt.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass die Staffel dieses Mal deutlich mehr Folgen als die erste Staffel hat. Während diese gerade einmal sechs Folgen hat, gibt es in der zweiten Staffel gleich dreizehn Folgen. Alles andere wäre auch ehrlich gesagt eine Enttäuschung gewesen. Die Folgen sind durchweg spannend und emotionsgeladen, man leidet mit den Charakteren, man freut sich mit ihnen und manchmal schüttelt man auch einfach nur den Kopf, wenn einige sich mal wieder nicht im Griff haben (Andrea, Shane, Carl,…)

Insgesamt hat mich auch die zweite Staffel von „The Walking Dead“ nicht enttäuscht. Die Serie wird von Folge zu Folge besser und emotionaler und ich wollte mich beim Staffelfinale am liebsten gar nicht mehr von den unglaublich guten Schauspielern trennen. Die dritte Staffel läuft aktuell im dt. Pay-TV auf dem Sender Fox und auch diese Folgen werden bereits fleißig von mir verfolgt. Eine unglaublich gute Serie, in die zumindest jeder einmal hineinschauen sollte. Absolute Kaufempfehlung!

Meine Rezension zur ersten Staffel gibt es hier und hier.

Die Rezension ist ebenfalls hier erschienen.

Literaturverfilmung

[Literaturverfilmung] The Walking Dead – Staffel 1

Deutscher Buchtitel: The Walking Dead

Originaltitel: The Walking Dead

Geschrieben von: Robert Kirkman (Comics und Roman)

Erscheinungsjahr: seit 2003 (Comics) | 2011 (Roman)

Regie: Frank Darabont, Gale Anne Hurd, u.a.

Länge: 282 Minuten bei 6 Folgen

Altersfreigabe: ab 18

Darsteller: Andrew Lincoln, Sarah Wayne Callies, Jon Bernthal, Laurie Holden, Emma Bell, Norman Reedus, Jeffrey DeMunn, u.a.

Homepage: *klick*

Hier kann die erste Staffel gekauft werden! (DVD)

Hier kann die erste Staffel gekauft werden! (Blu-ray)
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Es gibt Serien, die muss man einfach schauen. „The Walking Dead“ ist eine davon. Da diese grandiose Serie auch noch eine Comicreihe ist und dazu mittlerweile auch als Roman erhältlich ist, war es für mich ein absolutes Muss, mich mit dieser Verfilmung genauer zu beschäftigen.

Bzgl. des Buchs ein kleiner Tipp: Die Geschichte behandelt Charaktere, die bislang noch nicht in den Staffeln 1 und 2 aufgetaucht sind, diese erscheinen erst in der dritten Staffel. Von daher wäre es von Vorteil, wenn man das Buch erst dann liest, wenn man bereits die ersten Staffeln geschaut hat oder die Comics kennt.

Da „The Walking Dead“ zunächst nur als Mini-Serie geplant war, gibt es in der ersten Staffel nur sechs Folgen, allerdings haben die es in sich.

Handlung
Polizist Rick Grimes erwacht aus dem Koma und erkennt die Welt nicht wieder: Das abgelegene Krankenhaus, in dem er sich befindet, liegt in Trümmern, das Umland ist verwüstet – und überall lauern blutrünstige Zombies darauf, die Lebenden zu zerfleischen! In einem Lager am Stadtrand von Atlanta kämpft eine kleine Gruppe Überlebender um die verbliebene Existenz der Menschheit und wird dabei immer wieder von den Untoten in die Enge getrieben. Wird es Rick und den anderen gelingen in dieser furchteinflößenden Welt an ihrer Menschlichkeit festzuhalten? Und werden sie unter schrecklichsten Bedingungen und inmitten persönlicher Rivalitäten schließlich miteinander überleben?
[Quelle.amazon.de]

Unterschiede Comic/Serie
Zwischen dem Comic und der Serie gibt es erfreulicherweise kaum Unterschiede. Charaktere und Zombies werden optisch haargenau so dargestellt, wie man diese auch in den Comics kennengelernt hat. Ein großes Kompliment daher auch an die Castingabteilung, die dafür gesorgt hat, dass sich Schauspieler und Zeichnungen kaum voneinander unterscheiden.
Die Handlungsstränge sind in der Serie allerdings deutlich besser ausgearbeitet als in den Comics. Durch leicht abgeänderte Dialoge entstehen mehr Spannung und Dramatik. Zudem bin ich unglaublich froh, dass es sich hierbei um eine Serie und keinen Film handelt, denn dabei wäre einiges verloren gegangen, was die Serie und auch die Comics ausmacht und wäre wahrscheinlich viel zu schnell abgearbeitet worden. So hatten die Charaktere genug Zeit, um sich zu entwickeln. Ein kleiner, aber feiner Unterschied ist die Zeit, denn diese vergeht in den Comics schneller, als in der Serie. Die Serie umfasst ca. einen Zeitraum von acht bis zehn Tagen, während bei den Comics mehrere Monate verstreichen. Außerdem gibt es in den Comics zwei Figuren weniger, die jedoch sehr liebevoll in die Serie eingebaut wurden. Dies sind T-Dog und Morales, der besonders in der zweiten Folge eine etwas größere Rolle hat. Ebenfalls etwas abgeändert wurden einige Lebensumstände der Charaktere. So heißt es z.B., dass Dales Frau noch in Florida sei, während sie in der Serie an Krebs verstorben ist. Ebenfalls ist es auch so bei einigen Berufen. Andrea war z.B. eine Anwältin, im Comic heißt es, sie war nur eine Hilfskraft in einer Kanzlei.
Insgesamt kann man aber sagen, dass die Comics sehr gut verfilmt wurden.

Schauspielerische Leistung
Ich kann die Schauspieler gar nicht oft genug loben.
Egal, ob man einen Charakter mag oder nicht, sämtliche Schauspieler haben eine großartige Arbeit abgeliefert und es macht unglaublichen Spaß, die Charaktere zu lieben und zu hassen. Besonders loben muss man Andrew Lincoln (Rick Grimes), Jon Bernthal (Shane Walsh), Jeffrey DeMunn (Dale Horvarth) und Norman Reedus (Daryl Dixon). Sie haben mich von ihrem Talent und ihrer Leidenschaft überzeugt und es war eine Freude, ihnen bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Vor allem Norman Reedus, der den leicht schroffen Einzelgänger Daryl Dixon spielt, ist für mich der heimliche Star der Serie. Nach dem Motto „Harte Schale, weicher Kern“ hat er mich direkt in der zweiten Folge für sich gewinnen können.
Mit Chandler Riggs (Carl Grimes) und Laurie Holden (Andrea) habe ich schnell meine Hassobjekte der Staffel gefunden. Chandler Riggs spielt den Sohn von Rick und Lori Grimes und hat mir stellenweise den letzten Nerv geraubt. Trotz der eher unsympathischen und nervtötenden Rolle hat der mittlerweile 13-jährige Jungschauspieler den Charakter brillant gespielt. Ein weiterer Störfaktor war die Rolle der Andrea, die hauptsächlich durch Heulattacken, hysterischem Geschrei und „Ich kann und weiß alles besser“-Momenten aufgefallen ist. Dennoch hat auch diese Figur ihre Berechtigung und wurde von Laurie Holden sehr gut verkörpert.
Aber auch sämtliche Nebenfiguren konnten mich überzeugen und ich hätte auf keinen einzelnen Charakter verzichten wollen. Da gibt es zum einen Steven Yeun, der den mutigen, aber auch sehr schüchternen Glenn spielt, Melissa McBride, die die misshandelte Ehefrau und Mutter Carol Peletier mimt und den leicht tollpatschigen, aber liebenswerten T-Dog, der von IronE Singleton verkörpert wird.
Besonders wichtig ist hierbei, dass genau verstanden wird, dass es bei „The Walking Dead“ nicht nur um die Zombies geht, sondern vielmehr um die Menschen, die ums Überleben kämpfen. Sie verändern sich, aus Freunden werden erbitterte Feinde und Zusammenhalt ist trotz einer recht großen Gruppe nicht immer selbstverständlich. Die Entwicklung der einzelnen Rollen ist bemerkenswert und stets deutlich sichtbar. Im ersten Moment lacht man zusammen und umarmt sich, im nächsten Moment hält man sich gegenseitig mit Pistolen auf Abstand. Dies ist vor allem bei den Freunden Rick Grimes und Shane Walsh sichtbar, die sich zwar nicht vor allen anderen in der Gruppe auf den ersten Blick duellieren, aber dennoch ist es für den Zuschauer deutlich sichtbar, wie sehr sich die Freundschaft verändert, ohne das etwas (für die Gruppe) großartig geschehen ist. Sarah Wayne Callies, die dabei Ricks Ehefrau Lori verkörpert, spielt dabei die dritte wichtige Rolle, die für das abgekühlte Verhältnis der einstigen Arbeitskollegen und Freunde verantwortlich ist.
Besonders schön ist auch zu beobachten, wie aus Fremden plötzlich Freunde werden, die sich ohne den Veränderungen in der Welt nicht einmal angeschaut hätten. Hautfarbe und weitere äußerliche Merkmale spielen keine Rolle mehr und es gibt laut Rick nur noch rotes (Menschen) und totes (Zombies) Fleisch.

Ein großes Kompliment muss man auch der Maske und den Kostümbildern machen, die die Zombies phantastisch dargestellt haben. Die Zombies sehen sehr authentisch und ausgemergelt aus, ihre Bewegungen stockend und steif. Was bei anderen Serien und Filmen oftmals unfreiwillig komisch aussieht, sieht hier sehr professionell und dramatisch aus. Vor manchen Zombies ekelt man sich, bei anderen hat man Mitleid – ganz großes Kino.

Soundtrack
Es gibt Serien und Filme, die komplett ohne Musikuntermalung überzeugen. „The Walking Dead“ gehört eindeutig dazu, denn außer dem Theme und dem Outro gibt es keine weitere Musik, die ich allerdings auch gar nicht vermisst habe, denn die Charaktere und die Zombies erzeugen genug Drama, sodass die Spannung bei keiner einzigen Minute abflacht. Das Theme selbst ist schlicht, aber großartig und passt sich der Stimmung der Serie an.

Fazit
„The Walking Dead“ hat alles, was eine gute Serie für mich ausmacht: Grandiose Charaktere und noch bessere Schauspieler, eine großartige Handlung, eine gute Portion Drama und zwischenmenschliche Beziehungen, die unter die Haut gehen. Für mich eine der besten Serien der letzten zehn Jahre. Absolut empfehlenswert!

Literaturverfilmung

[Literaturverfilmung] Zimmer 1408

Deutscher Buchtitel: Zimmer 1408

Originaltitel: 1408

Geschrieben von: Stephen King

Erscheinungsjahr: 2002

Regie: Mikael Håfström

Länge: 104 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16 | JMK 14

Darsteller: John Cusack, Samuel L. Jackson, Mary McCormack, Jasmine Jessica Anthony

IMDb-Bewertung: 6,8 von 10

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Handlung
Mike Enslin ist Schriftsteller. Nach seinen ersten Erfolgen stirbt seine Tochter. Um sich von seiner Trauer abzulenken stürzt er sich voller Enthusiasmus in die Arbeit. Er beschäftigt sich mit übernatürlichen Phänomenen. Derzeit erforscht er den Mythos des Zimmer 1408 im New Yorker Dolphin Hotel. Noch keiner der darin wohnenden Gäste hat bisher länger als eine Stunde darin überlebt. Todesmutig mietet sich Mike in diesem Zimmer ein und ahnt nicht, was passieren kann, wenn man das Böse herausfordert.
[Quelle: amazon.de]

Unterschiede Buch/Film
Während das Buch direkt im Dolphin Hotel beginnt, hat der Film noch eine kleine Vorgeschichte, bei der Mike ein anderes Hotel besucht, auf einer Lesung mehr über seinen Job und Sichtweisen erzählt und wie er sich die jeweiligen Hotels, Häuser und Friedhöfe aussucht. Zwar ist dies sehr gut dargestellt und ich hatte einen guten Einblick in seine Arbeit, allerdings hab ich diese Szenen im Buch nicht sonderlich vermisst. Dennoch ist man bei beiden Varianten schnell mitten im Geschehen.
Die Enden sind grundsätzlich verschieden, was ich ebenfalls nicht als schlecht empfunden habe, da ich mit beiden Varianten sehr gut leben kann. Allerdings gibt es beim Film gleich zwei Enden, denn im Director’s Cut findet man noch ein alternatives Ende, was es ebenfalls in sich hat, jedoch gefällt mir das Ende der „normalen“ DVD besser, da es dramatischer ist.
Was mir sehr gut gefallen hat: Die Dialoge zwischen Mr. Olin und Mike sind zum Großteil wortwörtlich aus dem Buch übernommen worden. Sowas finde ich persönlich immer sehr gut, vor allem, weil die Dialoge im Buch unglaublich gelungen sind und ich immer wieder eine Gänsehaut bekam.
Das Hotelzimmer, bzw. das Hotel allgemein wurde im Film genau so umgesetzt, wie es im Buch beschrieben wurde: Altmodisch, spärlich möbliert, aber immer mit einem gewissen Charme. Die spätere Veränderung in Zimmer 1408 wird ebenfalls gut umgesetzt. Zwar waren einige Spezialeffekte nicht nötig, aber dennoch durchaus sehenswert. Die Gruselmomente sind gut umgesetzt worden und die Spannung war nahezu unerträglich.

Schauspielerische Leistung
Eine Meisterleistung!
John Cusack spielt die Rolle von Mike Enslin geradezu perfekt. Er schafft es, die Furchtlosigkeit, Entschlossenheit und Sprachlosigkeit, die seine Rolle ausstrahlt, perfekt auf die Leinwand zu übertragen. Mimik und Gestik sind ebenfalls der jeweiligen Situation angepasst und man muss einfach mit ihm mitfiebern und ihm die Rolle abkaufen. Ebenfalls perfekt sind die Dialoge zwischen John Cusack und Samuel L. Jackson. Die Mischung aus triefendem Sarkasmus, Respekt und Entschlossenheit wird von beiden Akteuren sehr gut dargestellt und es war eine wahre Freude, diesen beiden großartigen Schauspielern bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Für beide Rollen hätte ich mir keine besseren Schauspieler wünschen können.
Oftmals fällt mir in Horrorfilmen auf, dass viel zu wenig auf die Mimik geachtet wird und man beim Schrei z.B. viel mehr auf die Kraft setzt als darauf, wie es letztendlich auf der Leinwand aussieht. Bei „Zimmer 1408“ muss man jedoch sagen, dass die Mimik bei keiner einzigen Szene zu kritisieren ist. John Cusack ist allein für die Darstellung der Angst und der Verwirrung anbetungswürdig.

Soundtrack
Da gibt es nur einen instrumentalen Soundtrack, der von Gabriel Yared komponiert wurde. Gabriel Yared und „Zimmer 1408“ passt zusammen wie die Faust aufs Auge. Jede Szene und jeder Schauplatz haben den perfekten Song erhalten, in der man die Dramatik und die Angst quasi spüren kann. Den Komponisten kennt man bereits durch seine Songs aus Filmen wie „Stadt der Engel“, „Der talentierte Mr. Ripley“ und „Der englische Patient“.

Fazit
„Zimmer 1408“ ist eine grandiose Literaturverfilmung, die mich schockieren und begeistern konnte. John Cusack bringt als Mime alles mit, was man sich bei einem Horrorfilm wünschen kann und hat mir 100 gruselige Minuten beschert. Dieser Film beweist, dass die Verfilmung manchmal tatsächlich besser als das Buch sein kann. Eine absolute Empfehlung für alle, die sich mal wieder schocken und gruseln wollen.

Literaturverfilmung

[Literaturverfilmung] Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen

Deutscher Buchtitel: Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen

Originaltitel: Twilight

Geschrieben von: Stephenie Meyer

Erscheinungsjahr: 2008

Regie: Catherine Hardwicke

Länge: Kino/Blu-ray: 122 Minuten | DVD: 117 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Darsteller: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Kellan Lutz, Jackson Rathbone, uvm.

IMDb-Bewertung: 5,3 von 10

Homepage: *klick*

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Handlung
Als Bella zu ihrem Vater, Polizeichef im Küstenort Forks, zieht, schließt sie an ihrer neuen Highschool schnell Freundschaften. Nur der coole Edward – bleichgesichtig schön wie eine griechische Statue – verhält sich distanziert. Dabei fühlt er sich unwiderstehlich von Bella angezogen, doch befürchtet er, sie im Blutrausch zu töten, denn Edward ist wie der Rest seiner Familie ein Vampir. Alsbald kommen sich die Teenager dennoch näher. Als ein durchreisendes Trio von Blutsaugern auf der Bildfläche erscheint, gerät Bella in Lebensgefahr.
[Quelle: Buecher.de]

Unterschiede Buch/Film
Die Unterschiede sind hier zum Teil recht groß. Einiges wurde gar nicht umgesetzt, andere Sachen sind einfach hinzugekommen, die es im Buch nicht gibt – allerdings fand ich dies nicht allzu schlimm, da man die Geschichte dennoch erkennen kann.
Neu hinzugekommen sind hier Szenen in einem Restaurant, welches es im Buch nicht gibt. Charlie und Bella treffen sich nach der Schule bzw. der Arbeit hier, um gemeinsam zu Mittag zu essen, was beinahe täglich vorkommt. Das ist zwar etwas, was ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte, aber es ist nochmal gut zu erkennen, wie unsicher Vater und Tochter immer noch miteinander umgehen.
Recht enttäuschend empfand ich im Film die Lichtung, in der Bella und Edward sich ihre Liebe gestehen. Im Buch wurde dies als wahnsinnig romantisch, bunt und weit abgelegen beschrieben, im Film war dies jedoch ernüchternd. Die Lichtung war für mich weder romantisch, noch etwas besonderes. Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, ist die Tatsache, dass Alice hier viel zu kurz kommt. Am Ende des Buches wird etwas über Alice‘ Vergangenheit verraten, u.a. auch, wer sie damals verwandelt hat. Für mich war das im Buch ein wichtiger Punkt, da ich Alice dadurch viel besser verstehen und einschätzen konnte. Was ebenfalls gefehlt hat, aber für mich jetzt nicht sooo wichtig war, sind die vielen Cafeteria-Szenen zwischen Bella und Edward, in denen sie sich von den anderen Mitschülern entfernen, um sich besser kennen zu lernen.
Einen Pluspunkt gibt es allerdings für sämtliche Emotionen, die gut auf die Leinwand transportiert wurden. Das Buch lebt von seinen vielen Emotionen: Sehnsucht, Zweifel, Melancholie. In nahezu jeder Szene ist die Melancholie zu spüren, sodass die Atmosphäre fast perfekt war.
Insgesamt kann man schon sagen, dass der Film trotz mancher Unterschiede ziemlich gut umgesetzt wurde.

Schauspielerische Leistung
Hätte ich mir damals, als ich das Buch gelesen habe, die Schauspieler für die Film aussuchen können, wären es mit Sicherheit nicht Robert Pattinson und Kristen Stewart geworden. Beide fand ich von Anfang an mehr als deplatziert und hätte mir lieber andere Schauspieler gewünscht. So hatte ich bei Edward immer wieder den Schauspieler Shane West vor Augen und mir bei Bella jemanden wie Claire Danes (auch wenn diese für die Rolle viel zu alt ist) oder Leighton Meester erhofft. Jetzt, wo ich den Film zum ca. fünften Mal gesehen habe, kann ich mich jedoch langsam an Kristen Steward und Robert Pattinson gewöhnen.
Zwar finde ich Gestik und Mimik einer Kristen Stewart immer noch furchtbar, finde sie bei weitem aber nicht mehr so schlimm wie beim ersten Mal. Auch Robert Pattinson wird immer mehr zu meinem Edward. Beide geben auf der Leinwand (und auch privat) ein gutes Paar ab und harmonieren nahezu perfekt miteinander. Auch ein Taylor Lautner, der hier in die Rolle von Jacob Black schlüpft, konnte mich nicht ganz von sich überzeugen. Zwar passt er optisch perfekt in die Rolle, aber seine schauspielerische Leistung ist noch steigerungsfähig. Der Film lebt für mich in erster Linie durch die wunderbaren Nebendarsteller, die ich allesamt großartig fand.

Jackson Rathbone, Ashley Greene, Nikki Reed und Kellan Lutz, die hier als Edwards Geschwister ihren mehr oder weniger großen Auftritt haben, konnten mit Witz, Charme und der nötigen Melancholie überzeugen. Alle vier spielen sogar so gut, dass ich ihnen eine größere Rolle gewünscht hätte. Auch Billy Burke, der Bellas Vater verkörpert, ist mein perfekter Charlie. Seine Mimik ist absolut wunderbar, die der Buchfigur gerecht wird. Seine trockene, stellenweise leicht gleichgültige Art, haben mich so manches Mal zum Schmunzeln gebracht.
Ebenfalls gut verkörpert wurden die Nomaden Victoria, James und Laurent. Alle Drei strahlen die nötige Gefahr und Unberechenbarkeit aus, die man von den Buchfiguren gewohnt war. Lediglich von Bellas Mitschülern war ich ein wenig enttäuscht und habe mir andere Schauspieler gewünscht, aber dennoch konnte ich mit den fünf Jungschauspielern gut leben. Sehr schön fand ich auch den kleinen, aber feinen Gastauftritt von der Buchautorin Stephenie Meyer, die im Diner an der Theke an ihrem Laptop arbeitet.
Insgesamt kann man hier sagen, dass die Hauptdarsteller noch an sich arbeiten müssen, während die Nebendarsteller allesamt mit ihrem Können, Charme und Witz überzeugen konnten.

Soundtrack
Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Zum einen gibt es einen ganz ’normalen‘ Soundtrack, auf dem die jeweiligen Songs im Film vertreten sind, zum anderen gibt es da noch den Instrumental-Soundtrack von Carter Burwell, der u.a. schon für die Musik von „No Country for Old Men“, „Being John Malkovich“ und „Blind Side“ zuständig war.
Auf dem gemischten Soundtrack findet man u.a. „Leave out all the rest“ von Linkin Park, „I Caught Myself“ von Paramore und „Supermassive Black Hole“ von Muse. Als kleines Highlight können sich Fans von Robert Pattinson freuen, denn auch er ist auf dem Soundtrack mit „Never think“ vertreten.

Fazit
Insgesamt ist „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ eine ganz nette Verfilmung, die dem Buch gerecht wird. Zwar sind hier viele langatmige Szenen vorhanden, auf die ich gerne verzichtet hätte, aber dennoch wurde ich in den knapp 120 Minuten gut unterhalten. Die Schauspieler haben sich zum Ende hin immer mehr in ihre Rolle eingefunden, sodass man auf die Weiterentwicklung in den nächsten Filmen gespannt sein kann. Dieser Film ist ein Muss für jeden Fan!

Reihenfolge
Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen
New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde
Eclipse – Bis(s) zum Abendrot
Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Part 1
Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Part 2

Diese Rezension ist auch bei der Mainstreamgoere erschienen.

Literaturverfilmung

[Literaturverfilmung] Die Wolke

Deutscher Buchtitel: Die Wolke

Originaltitel: Die Wolke

geschrieben von: Gudrun Pausewang

Erscheinungsjahr: 2006

Regie: Gregor Schnitzler

Länge: 102 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Darsteller: Paula Kalenberg, Franz Dinda, Hans-Laurin Beyerling u.a.

IMDb-Bewerbung: 6,5 von 10

Homepage: –
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Handlung
Nach einem Störfall in einem Atomkraftwerk in der Nähe von Frankfurt breitet sich die todbringende Wolke unaufhaltsam weiter aus. Während Tausende von Menschen sterben, können die 16-jährige Hannah und ihr neuer Freund Elmar zwar fliehen, doch sie verlieren sich bald darauf aus den Augen. Im Sicherheitstrakt eines Hamburger Sanatoriums treffen sie einander wieder. Elmar als Besucher, Hannah als Patientin, kontaminiert, die Haare sind ihr bereits büschelweise ausgefallen. Wird sie überleben? Hat ihre junge Liebe eine Zukunft?
[Quelle: Amazon]

Unterschiede Buch/Film
Normalerweise bin ich kein großer Fan davon, wenn eine Geschichte zu großen Teilen umgeschrieben wird, allerdings muss ich hier zugeben, das mir die Verfilmung besser gefällt. Unterschiede gibt es wie Sand am Meer, schon allein die Namen der Charaktere wurden abgeändert. Aber wie gesagt, ich finde es gut, denn das Buch hatte doch so einige Schwächen und alles, was mich dort gestört hat, wurde im Film besser gemacht.
Im Buch heißt die Protagonistin Janna-Berta (grauenvoller Name), im Film dagegen Hannah, deutlich hübscher und moderner.
Ein weiterer, großer Pluspunkt für den Film ist die Liebesgeschichte, die zwischen Hannah und Elmar entsteht. Im Buch ist diese nicht vorhanden, da es eher wie eine Zweckgemeinschaft unter Bekannten gewirkt hat. Trotz der Liebesgeschichte bleibt die Katastrophe jedoch immer im Vordergrund.
Auch Familienverhältnisse und Krankheitsverläufe wurden zum Teil stark abgeändert, viele Charaktere aus dem Buch werden überhaupt nicht erwähnt, was aber auch hier nicht weiter schlimm ist. Ohne alles verraten zu wollen, kann gesagt werden, das sich das Ende vom Buch sehr stark vom Film unterscheidet, was der Handlung aber mehr als gut tut, da mich das Ende im Buch nicht ganz von sich überzeugen konnte.
Ebenfalls ein großer Pluspunkt für den Film: Die Geschichte spielt in der heutigen Zeit und nicht wie im Buch in den Achtzigern. So wirkt die Geschichte nicht nur frischer, sondern noch authentischer und schockierender.

Schauspielerische Leistung
Allgemein haben es deutsche Filme, bzw. deutsche Schauspieler (mit wenigen Ausnahmen) schwerer bei mir. Allerdings kann auch hier nichts kritisiert werden.
Die Hauptdarsteller sind Franz Dinda und Paula Kalenberg, die hier eine tolle Leistung abgeliefert haben. Vor allem Paula Kalenberg hat mich hier von ihrem Talent überzeugt, welches man auch u.a. in „Krabat“ bereits sehen konnte. Die Szenen auf der Krankenstation sind von ihr nahezu perfekt gespielt worden.
Ängste, Freude und Verzweiflung sind auf den Punkt gebracht, sodass es eine Freude war, den Schauspielern bei ihrer Arbeit zuzuschauen.

Soundtrack
Nicht vorhanden.

Fazit
Schockierend, aber wahr: Manchmal ist eine Verfilmung einfach besser als das Buch. Das Buch hat mir ebenfalls gefallen, aber hier muss man ganz klar sagen: Der Film hat die Nase vorn!
Tolle Schauspieler und eine umgeschriebene Handlung schenken dem Zuschauer knapp hundert aufwühlende und schockierende Minuten, die man so schnell nicht vergessen wird.

Literaturverfilmung

[Literaturverfilmung] Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin

Deutscher Buchtitel: Die Schnäppchenjägerin

Originaltitel: The Secret Dreamworld of a Shopaholic

geschrieben von: Sophie Kinsella

Erscheinungsjahr: 2009

Regie: P.J. Hogan

Länge: 107 Minuten

Altersfreigabe: FSK ohne Altersbeschränkung

Darsteller: Isla Fisher, Hugh Dancy, Krysten Ritter, John Goodmann, Lynn Redgrave u.a.

IMDb-Bewerbung: 5,6 von 10

Homepage:
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Handlung
Dior oder Prada sind die besten Freunde von Rebecca Bloomwood. Regelmäßig besucht sie deren Nobelboutiquen im Shopping-Paradies Manhattan, nimmt sie gerne auch nach Hause mit. Doch als alle Kreditkarten ausgeschöpft und die Schulden unüberschaubar sind, braucht Becky einen besser bezahlten Job. Sie findet ihn ausgerechnet bei einem Wirtschaftsmagazin – und dort in Chefredakteur Luke einen Mann, den sie nicht kaufen, aber erobern kann, während sie nebenher journalistisch unerwartete Erfolge landet.
[Quelle: Amazon]

Unterschiede Buch/Film
Es ist ganz klar, dass man ein Buch niemals 1:1 verfilmen kann und das würde ich auch nie erwarten, aber was man hier geschaffen hat, ist doch eine kleine Frechheit. Die Grundidee des Buches wurde zwar übernommen, wurde aber durch zusätzliche Szenen dermaßen überspitzt und albern dargestellt, dass hier kein Spaß aufkommt.
So fand ich es z.B. wahnsinnig schade, dass die Geschichte nicht in London, sondern in New York spielt. Wenn man bedenkt, dass Becky im Buch erst im zweiten Band nach New York zieht, möchte ich erst gar nicht wissen, was man aus dem zweiten Buch bei einer möglichen Verfilmung machen möchte.
Gut fand ich die zusätzlichen Szenen mit dem Club der anonymen Shopaholics. Die erste Sitzung fand ich noch richtig lustig, aber danach wurde es albern.
Ebenfalls sehr albern empfand ich das Ende. Becky versucht ihre Shoppingsucht zu überwinden und geht an einem Laden vorbei. Anstatt einfach nur zu denken „Hey, ich habs geschafft“, wird es wieder ins lächerliche gezogen, indem die Schaufensterpuppen ihr minutenlangen Applaus schenken. Was soll denn bitte sowas?
Ein ganz großer Unterschied ist auch Becky’s Familie. Im Buch sind sie ihr Ruhepol, die immer für sie da sind und sie in allen Dingen unterstützen, im Film sind beide eher kleine Egoisten, die nahezu fast nur Geld im Kopf haben. Sie spielen jahrelang die Geizkragen und am Ende hauen sie ihr gesamtes Geld für Unfug raus.
Auch der Bankarbeiter Derek Smith wird hier unglaublich blöd dargestellt. Im Buch hat er Becky zwar immer unter Druck gesetzt, aber er wollte dennoch nur ihr Bestes und ihr zeigen, dass die Bank nicht der Feind ist, sondern eher eine Unterstützung. Im Film ist Derek dagegen ein fieser, unangenehmer Mann, der Becky das Leben zur Hölle macht und sie mit aller Macht bloßstellen will.
Sehr, sehr schade, was man aus dieser doch so wunderbaren Geschichte gemacht hat. Sophie Kinsella kann einem nur leid tun.

Schauspielerische Leistung
Ich bin so enttäuscht. So richtig.
Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber da sind doch einige Fehlbesetzungen vorhanden, die mich während des Anschauens mehr als geschockt haben.
Mit Isla Fischer als Becky kann ich ja noch leben. Sie sieht meiner Buch-Becky schon sehr ähnlich und kann eine Shoppingsüchtige richtig gut verkörpern, allerdings ist ihre Darstellung ein wenig zu überspitzt.
Die wohl größte Enttäuschung ist Hugh Dancy. Ich finde ihn als Schauspieler wirklich großartig und habe schon einige Filme mit ihm gesehen, aber er ist definitiv kein Luke Brandon. Luke kommt im Buch immer so seriös, so männlich herüber – und dies ist Hugh Dancy nicht. Zumindest nicht in diesem Film. Er wirkt da mehr wie der Kumpeltyp und nicht wie eine Respektperson. Ich konnte ihm in keiner einzigen Sekunde die Rolle abkaufen. Es ist klar, dass man für so einen Film keinen George Clooney engagieren kann, aber ein bißchen mehr Mühe hätte man sich da schon geben können. Auch Suze ist eine kleine Enttäuschung gewesen. Mein erster Gedanke war: „Was soll das denn nun schon wieder?“, aber das habe ich bei nahezu jedem Schauspieler in diesem Film gedacht.
Leider sind die Gags auch nicht lustig, sondern eher peinlich und albern.

Soundtrack
Richtig toll. Da macht das Zuhören wirklich Spaß und lenkt ein wenig von dem schlechten Film ab. Mit Künstlerinnen wie Lady Gaga, The Pussycat Dolls und Natasha Bedingfield hat man großartige Sängerinnen gefunden, die perfekt zum Geschehen passen.
Mit Jessy J, Trey Songz und Akon sind weitere gute Künstler vertreten. Im offiziellen Failmtrailer ist auch noch Rihanna dabei, auf dem Soundtrack selbst leider nicht.

Fazit
„Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin“ konnte mich weder unterhalten, noch zum Lachen bringen. Stumpfe, peinliche Gags und deplatzierte Schauspieler sind hier ein abschreckendes Beispiel für schlecht gemachte Verfilmungen. Das hat Sophie Kinsella absolut nicht verdient.
Dann doch lieber zum Buch greifen und dabei seinen Spaß haben.

Literaturverfilmung

Neuer Harry Potter Trailer!!

Warner Brothers hat gestern den neuesten Trailer zu „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Part 2“ auf Youtube hochgeladen.

Sieht der nicht einfach unglaublich aus?

Mir gefallen besonders die Bilder aus den ersten Filmen, die nun nochmal ins Gedächtnis gerufen werden und man so nochmal auf die Anfänge zurückblicken kann.

Ich kann den Film kaum noch erwarten. 🙂

Literaturverfilmung

[Literaturverfilmung] Beastly

Deutscher Buchtitel: Beastly

Originaltitel: Beastly

geschrieben von: Alex Flinn

Erscheinungsjahr: 2010

Regie: Daniel Barnz

Länge: 86 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Darsteller: Vanessa Anne Hudgens, Alex Pettyfer, Mary-Kate Olsen, Peter Krause, Lisa Gay Hamilton, Neil Patrick Harris, u.a.

IMDb-Bewerbung: 4,8 von 10

Homepage: *klick*
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Handlung
Manhattan. Kyle Kingson (Alex Pettyfer) ist reich, gutaussehend und hat alles was man sich wünschen kann. Aber seinen Mitmenschen gegenüber verhält er sich herablassend und gemein. Eines Tages begeht er einen folgenschweren Fehler: Auf einer Party stellt er seine Mitschülerin Kendra (Mary Kate Olsen) vor allen anderen Gästen bloß. Kendra belegt ihn daraufhin mit einem Fluch: Sein Charakter, hässlich und grausam, soll sich von nun an in seinem Äußeren widerspiegeln…

Kyle verwandelt sich über Nacht in ein abscheuliches Biest. Verzweifelt versucht er, Kendra dazu zu bringen, den Fluch rückgängig zu machen. Doch sie bleibt hart und verrät ihm nur, dass der einzige Weg zu seiner Rettung darin besteht, innerhalb eines Jahres ein Mädchen zu finden, das sich trotz seiner Gestalt in ihn verliebt. Kyle erscheint diese Aufgabe vollkommen unmöglich und zieht sich aus dem Leben zurück – bis er eines Tages auf seine alte Klassenkameradin Lindy (Vanessa Hudgens) trifft. Mit ihrem offenen Wesen lockt sie ihn aus seiner Höhle und weckt langsam Gefühle in ihm, die er bislang nicht kannte. Doch die quälende Frage bleibt: Ist Lindy in der Lage ein Monster zu lieben?
[Quelle: Amazon]

Unterschiede Buch/Film
Sehr viele Unterschiede gibt es hier zum Glück nicht. Zwar wurde das Aussehen der Darsteller ein wenig verändert gegenüber zum Buch, aber das hat mich eher weniger gestört.
Hier und da gab es jedoch auch ein paar Veränderungen bei den Szenen. Zwei für mich wichtige Szenen fehlen sogar ganz.
Ich habe die Szenen mit dem Spiegel vermisst. Im Buch hat Kyle von Kendra einen Spiegel erhalten, mit dem er Lindy beobachten konnte. Da er erst durch den Spiegel ein wirkliches Interesses für sie entwickeln konnte, war dies schon schade, dass diese Szene hier nicht verwendet wurde.
Auch die Szene mit Kyles Exfreundin habe ich vermisst.
Im Buch kommt sie ihn besuchen und entdeckt dann, was aus ihm geworden ist. Durch ihre Reaktion wurde nochmal deutlich, in welch oberflächlichen Verhältnissen Kyle bislang gelebt hat.
Die Chats im Buch habe ich hierbei nicht vermisst.

Was mir aber an dem Film besser gefällt ist Kyles Verhaltensweise.
Im Buch erschien er mir recht mutlos und voller Selbstmitleid. Hier wird er stärker dargestellt, was der Rolle mehr als gut tut.
Genauso ergeht es auch Lindys Rolle. Im Film wirkt sie viel selbstbewusster und schlagfertiger.

Da haben die Drehbuchautoren eine tolle Leistung abgeliefert! 🙂

Schauspielerische Leistung
Drei Worte: NEIL PATRICK HARRIS!
Als ich damals das Buch gelesen habe, war ich schon besonders gespannt darauf, wer wohl die Rolle des blinden Lehrers Will erhält. Neil Patrick Harris ist quasi für diese Rolle geboren.
Was die anderen Rollen angeht, so bin ich doch ein wenig zwiegespalten.
Vanessa Hudgens ist eine gute Schauspielerin, keine Frage, aber die Rolle der Lindy hätte eindeutig eine andere bekommen müssen.
Im Buch wird Lindy als rothaarig und nicht unbedingt hübsch beschrieben. Mit ihren dunklen Haaren und ihrer Schönheit passt Vanessa Hudgens nicht in diese Rolle, allerdings hat sie den Rest der Rolle gut verkörpert.

Alex Pettyfer spielt Kyle Kingston besser als erwartet. Zunächst war ich mit seiner Wahl nicht besonders zufrieden, aber er hat es geschafft, den Kyle im Buch perfekt zu spielen.
Das Aussehen als Biest passt zwar nicht mit der Beschreibung im Buch zusammen, aber dennoch wird das Biest hier vom Aussehen gut dargestellt. Die Idee, ihn im Film als komplett haarlos zu zeigen finde ich toll, da es ein guter Kontrast zum Buch ist.
Auch das Zusammenspiel von Alex Pettyfer und Vanessa Hudgens hat mir gut gefallen. Ihre Liebesgeschichte wird nicht zu überdramatisch dargestellt und die Harmonie zwischen den beiden ist perfekt.
Geschockt war ich allerdings über den Zustand von Mary-Kate Olsen.
Im Prinzip passt sie recht gut zu Kendra, wie sie in dem Film allerdings aussieht, hat mir zu denken gegeben.
Ihr Gesicht sieht mehr oder weniger wie eine Maske aus, alles sah zu sehr geliftet und gebotoxt aus. Schade, was aus dem Mädchen geworden ist.

Soundtrack
Auf diesem Soundtrack wird eine tolle und bunte Mischung präsentiert.
Die Mischung aus Up-Tempo Nummern und Balladen ist sehr gelungen.
Von Regina Spector bis Fire Theft ist hier für jeden etwas dabei.
Die Songs sind passend zum Film und werden sehr gut in den einzelnen Szenen verwendet. Perfekt!

Fazit
„Beastly“ hat mich wahnsinnig überrascht.
Da ich bei Literaturverfilmungen ja immer etwas skeptisch bin und „Die Schöne und das Biest“ zu meinen Lieblingsfilmen gehört, war ich natürlich besonders gespannt auf den Film. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Tolle Schauspieler, gutes Drehbuch, tolle Musik – was will man mehr? 😉