Kurzbeschreibung
Anna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit, mit Fremden online zu chatten, zu viel zu trinken – und ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Bis eines Tages die Russels ins Haus gegenüber einziehen – Vater, Mutter und Sohn. Bei dem Anblick vermisst Anna mehr denn je ihr früheres Leben, vor allem, als die neue Nachbarin sie besucht. Kurze Zeit später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls. Sie will helfen. Doch sie traut sich nach wie vor nicht, das Haus zu verlassen. Die Panik holt sie ein. Ihr wird schwarz vor Augen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, will ihr niemand glauben. Angeblich ist nichts passiert… ~ Quelle (Cover & Kurzbeschreibung – WERBUNG)
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Meine Meinung
Lange Zeit war ich am überlegen, ob ich „The Woman in the Window“ tatsächlich lesen möchte, da ich mich mit zu sehr gehypten Büchern immer ein wenig schwer tue. Letztendlich bin ich jedoch froh, dass ich das Buch gelesen habe, da dieses mich nicht enttäuscht hat, sondern mit einem spannenden Plot überzeugen konnte.
Da ich bereits mehrfach gelesen habe, dass sich A.J. Finn von „Das Fenster zum Hof“ von Alfred Hitchock inspirieren ließ, war ich sehr gespannt darauf, wie viel Einfluss der Film auf die Geschichte genommen hat. Man muss zwar sagen, dass es hier durchaus sehr viele Ähnlichkeiten gibt, allerdings hat mich dies nur wenig gestört. Die Geschichte liest sich spannend und meistens flüssig, besitzt aber auch durchaus ruhigere Momente, die jedoch gut zur Stimmung, die in dem Buch vorherrscht, passt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Anna, die seit einiger Zeit unter Angstzuständen, Depressionen, Schuldgefühlen und Panikattacken leidet und deswegen ihr Haus nicht mehr verlässt. Stattdessen beobachtet sie die Welt nur noch von ihrem Fenster aus, chattet mit fremden Menschen weltweit und betäubt ihre Ängste mit Medikamente und zu viel Alkohol. Dabei beobachtet Anna auch ihre neuen Nachbarn die Russels und muss dabei tatenlos mitansehen, wie ihre Nachbarin brutal überfallen wird. Als Anna alles später meldet und Rede und Antwort stehen möchte, glaubt man ihr nicht, denn angeblich ist nichts von einem solchen Überfall bekannt. Gleichzeitig wird auch sehr viel aus Annas Vergangenheit bekannt und man erfährt, wieso sie zu einem solch ängstlichem Menschen geworden ist.
Anna hat es mir am Anfang nicht ganz leicht gemacht. Ich finde es zwar immer interessant, wenn Figuren psychisch angeschlagen sind und man somit einen guten Blick in ihre Gedanken und Gefühle erhält, allerdings empfand ich Anna anfangs als sehr unnahbar und anstrengend, was sich jedoch im Laufe der Geschichte stark verbesserte, sodass ich sie immer interessanter fand.
Kurz gesagt: „The Woman in the Window“ ist insgesamt ein spannender Thriller, der zwar oftmals sehr ruhig und unscheinbar erscheint, mich aber dennoch auf großen Strecken unterhalten und packen konnte, sodass ich das Buch sehr gerne gelesen habe.