Liebe Selfpublisher,
da die Anfragen im Bezug auf eine Rezension, bzw. Blogtour in den letzten Wochen enorm gestiegen sind, möchte ich ein paar kleinere Punkte ansprechen, die mich stellenweise doch enorm nerven und mit ein Grund sind, weshalb ich Bücher entweder nicht annehme oder gar überhaupt nicht zurückschreibe.
1. Wenn man doch meinen Blog ach so toll findet und auch ein Blick in das Impressum riskiert wird, wieso kann man mich dann nicht namentlich anschreiben? Ein „Hallo Blogger!“ oder „Hey du!“ kommt bei mir ehrlich gesagt alles andere als gut an, sodass dies meist kein gelungener Start ist. Natürlich ist es mir klar, dass dies meistens Massenmails sind, aber dennoch sollte man sich – wenn man schließlich etwas von jemanden möchte – ein wenig Mühe geben.
2. Wenn man mir ein Buch genauer ans Herz legen möchte, finde ich das an sich immer gut, solange es auch ein Genre ist, dass ich tatsächlich lese. Was mir allerdings weniger gefällt, ist die Feststellung, dass mittlerweile immer mehr ungefragt direkt das Ebook mit angehangen wird. Manche Blogger finden das vielleicht sogar gut, aber mich nervt es, da ich gerne immer noch selbst entscheiden möchte, was ich lesen möchte oder eben nicht.
3. Gleiches gilt übrigens auch für Taschenbücher, die meistens sogar noch signiert sind. An sich eine wirklich nette Geste, aber wenn mir ein Genre absolut nicht zusagt, dann bringt auch die schönste Geste leider rein gar nichts.
4. Wenn ich mal nicht nach zehn Stunden antworte, dann ist es kein Grund, mir direkt danach bereits die erste Erinnerungs-Mail zu schicken. Sollte ich Interesse an eines der angebotenen Bücher haben, werde ich mich melden, ansonsten nicht.
5. „Ich fordere dich hiermit auf, eine Rezension zu meinem neuesten Buch zu erstellen.“ kommt bei mir alles andere als gut an. Man darf mir das Buch gerne anbieten, mich dazu auffordern ist jedoch einfach nur unhöflich und hat mit freundlichen Anfragen nichts zu tun.
6. Nein, ich möchte nicht den vierten Band einer 12-teiligen Reihe lesen. Wenn man schon mein Interesse wecken möchte, dann doch bitte entweder mit dem ersten Band, aber doch nicht mittendrin mit den Worten „Band 1-3 kamen beim Leser nicht so gut an, von daher lies bitte ab Band 4“.
7. Nein, ich nehme nicht an Blogtouren teil. Habe ich nie, werde ich auch nie. Da brauch man mich auch danach nicht noch zweimal anschreiben und fragen, ob ich es mir vielleicht doch noch anders überlegt habe.
Da ich allgemein rein gar nichts gegen Selfpublisher habe und diese stellenweise wirklich sehr gerne lese, würde ich mich ernsthaft freuen, wenn wenigstens ein paar meiner aufgeführten Punkte berücksichtigt werden, denn es sollte meiner Meinung nach immer ein gegenseitiges Geben und Nehmen sein und nicht in anbetteln oder gar unhöfliches Auffordern ausarten.
OMG! Du ziehst auch immer die Perlen an. -.-
Einiges davon kann ich aber auch durchaus unterschreiben. Ich habe auch das Gefühl, dass das immer mehr wird…
Liebe Grüße,
Sabrina
Ja, manchmal habe ich echt „Glück“, aber immerhin schicken die Autoren nach einer negativen Bewertung keine Rechnungen mehr. 😀
Da kann man nur den Kopf schütteln. Umgekehrt gibt’s das übrigens auch. Ich habe letztens eine Nachricht bekommen, strotzend voller Rechtschreibfehler, „Hallo, ich finde dein Buch sehr interessant, ich bin von einem Blog und wir machen Leserunden, schickst du mir ein Taschenbuch?“ Weder mein Name noch mein Buch war personalisiert eingefügt (und ich habe mehrere geschrieben) Ich will nicht wissen, wie vielen Leuten das geschickt wurde. Dass ich extreme Kosten bei Printexemplaren habe (in Ö gibt es keinen Bücherversand, eine Sendung kostet mich inkl. Buch zwischen 15 und 20 Euro von meinem Privatgeld) …
Naja, aufregen bringt nichts. Ich habe mich entschieden, höflich zu bleiben und zu sagen, dass ich keine Taschenbücher verschicke. Die Dame hat nicht einmal mehr geantwortet.
Punkt 6 finde ich übrigens zum Brüllen komisch! 😛 hahahaha
Bzgl. Punkt 6 frage ich mich ja nach wie vor, wieso man sowas überhaupt dann noch veröffentlicht, wenn die ersten Bände nicht angekommen sind. Aber gut, man kann auch sagen, dass sich die Autorin damit immerhin treu bleibt und ihr Ding konsequent durchzieht. 😉
Ich finde es wie gesagt schade, wie sich manche Autoren, aber auch Blogger oftmals benehmen. Ich sehe das Ganze nach wie vor als ein Geben und Nehmen an, weil ich es nicht als selbstverständlich ansehe, wenn man mir sein Werk anvertraut, aber leider geht dieser Gedanke oftmals auf beiden Seiten verloren.
Du sprichst mir gerade sehr aus dem Herzen!
Ich freue mich auch, wenn Autoren sich an mich wenden. Im ersten Moment geht ein Strahlen über mein Gesicht, man hat mich wahrgenommen… Und dann gehen die Mundwinkel doch sehr nach unten, sei es, weil Ebooks angeboten werden (wie Du schon sagst, wenn man sich doch angeblich mit meinem Blog auseinandergesetzt hat…) oder Genres, die wirklich absolut nicht zu mir passen (das ist klar erkennbar, dass ich keine historischen Bücher lese und auch nicht so wirklich Chick-Lit!). Von uns Bloggern wird alles mögliche erwartet, vorausgesetzt, VERLANGT. Aber das böse Erwachen, wie man mit unseren Gegebenheiten umgeht…
Aber gut, dass es auch Autoren/Verlage gibt, die da ganz anders und umsichtig arbeiten. Die kann man dann nicht genug lobend erwähnen, finde ich!
Oh man. Das tut mir wirklich sehr leid für dich! Es gibt echt Autoren, die lerne aber auch nicht. Danke für deinen Artikel. Ich kann das zwar so nicht unterschreiben, da mir so etwas nicht passiert (liegt aber daran, dass ich keine Anfragen bekomme), aber ich kann deinen Frust schon etwas verstehen. Wenn man solche Mails bekommt, denkt man im ersten Moment ja, dass die sich mit dem Blog beschäftigt haben. Nach dem zweiten Blick merkt man dann ganz klar, dass dem nicht so ist.
Ich hoffe, nach dem Bericht wird es jetzt besser für dich!
Lg Mel
Ich stimme dir da total zu. Ich bekomme zwar verhältnismäßig wirklich selten solche Mails, allerdings sind die in den wenigsten Fällen wirklich ansprechend oder auch nur so, dass ich mir die Mühe mache, zu antworten.
Zusätzlich zu den Punkten, die du genannt hast, nervt es mich auch enorm, wenn in der Mail nicht mal drinsteht, wovon das Buch denn überhaupt handelt. Oft wird man einfach nur an Amazon verwiesen und soll sich dort den Klappentext durchlesen, aber ich hätte viel lieber eine kurze Angabe, was denn überhaupt das Thema und Genre ist, damit ich direkt weiß, ob es mein Ding sein könnte oder nicht.
Danke für diesen Beitrag!
Sehr gut geschrieben!
Nachdem ich einmal sogar nach einer nicht ganz so überschwänglichen Rezension von einer Autorin scharf kritisiert worden bin, hatte ich schon überlegt, ob ich solche Anfragen nicht generell ablehnen sollte.
LG Sabienes
Leider muss ich das gerade vermehrt in den letzten 4 Wochen registrieren. Mir werden immer wieder Bücher zugeschickt (EBooks) mit der bitte das dann zu Rezensieren. Nur leider liegen die Genre fern ab meiner Lesewünsche, wie auch aufm Blog steht.
Je nach Laune lösch ich dann auch gern einfach direkt…
Dicken Drücker und weiterhin gute Nerven 🙂
Liebe Grüßle,
Katja
Krass, was sich manche Leute rausnehmen. Tut mir leid, dass du mit so etwas kämpfen musst.
Ich finde, wer sein Werk anpreisen möchte, täte das besser dort, wo die Message auch gut hin passt. Ist eine Rezension zu meinem Buch nicht vermutlich da besser untergebracht und fällt auch besser aus, wo jemand mein Genre mag?
Ich wünsche dir ein paar Perlen (sowohl das Buch als auch ein passendes Anschreiben) unter den ungefragten Einsendungen.
Viele Grüße
Erin
Ich kann ja verstehen, wenn Autoren für ihr Werk werben, ist ja alles kein Problem, nur der Ton muss einfach stimmen. Als Verlag kann ich auch nicht ankommen und salopp sagen „Ey, rezensier mal“. Ich habe zu oft das Gefühl, dass einfach nicht geschaut wird, ob das Buch wirklich zum Blog passt und dann ist es ja klar, dass bei einem AutorIn die Enttäuschung groß ist, wenn keine Antwort, bzw. eine Absage kommt.
Ist das nicht schade? Wenn man Ebooks bekommt und dann feststellen muss, dass es so gar nicht passt? Die Enttäuschung wäre wohl auch beim AutorIN wohl deutlich geringer, wenn man einfach mal genauer schauen würde, ob das jeweilige Buch auch zum Blog passt.