Ich habe abgebrochen...

[Ich habe abgebrochen…] Suzanne Collins – Die Tribute von Panem: Tödliche Spiele

Okay, zugegeben: Bücher, die extrem gehypt werden, hatten es schon immer besonders schwer bei mir. Bücher, die jedoch gehypt werden und mir gleichzeitig das Gefühl geben, einfach nur abgeschrieben zu sein, haben dagegen gar keine Chance bei mir. So erging es mir bei diesem Buch.

Ich will der Autorin hiermit nicht unbedingt vorwerfen, dass sie die KOMPLETTE Geschichte geklaut hat, aber Fakt ist, dass es diese Geschichte schon einmal gab. Im Jahr 2003 wurde „Battle Royale“ von Koushun Takami veröffentlicht. Auch hier stehen Freundschaft, Rivalität und tödliche Spiele im Vordergrund, sogar das „Fuchsgesicht“ kommt bereits in diesem Buch vor. Soll das wirklich alles nur Zufall sein?!

Gut, die eine Geschichte spielt in Panem, die andere in keiner fiktiven Welt, bei „Battle Royale“ ist es eine Schulklasse, bei Panem zwei Jugendliche pro Distrikt, aber das war es auch schon mit den Unterschieden. Waffen und sogar Namen sind zum Teil vollkommen identisch. Wie will man da also noch überrascht werden?

Kurzbeschreibung
Asien in der nahen Zukunft. Japan und China haben die Großrepublik Ostasien gegründet, einen totalitären Staat, in dem Furcht und Unterdrückung herrschen. Dazu gehört das Experiment »Battle Royale«, ein grausames Spiel, bei dem jedes Jahr Schulklassen ausgewählt und auf eine einsame Insel verschleppt werden, wo sich die Schüler gegenseitig bekämpfen, bis nur noch ein Überlebender übrig bleibt.

Sicher, Katniss, Gale, Peeta und Co. sind sympathisch und stellenweise auch ganz interessant, aber für mich hat das einfach nicht gereicht, um in Euphorie auszubrechen. Nach jeder Seite hatte ich immer mehr den Eindruck, dass ich bereits alles schon kenne. Das sowas nicht Sinn der Sache ist, dürfte klar sein.
Die Einteilung und die Erklärung der Distrikte, sowie das Training und Herannähern der jeweiligen Teilnehmer ist ganz nett erzählt, das muss man Suzanne Collins zugestehen, umgehauen hat es mich letztlich aber nicht.

Der Schreibstil ist direkt, schonungslos und stellenweise alles andere als der gewohnte Jugendbuchstil, das ist aber auch der einzige Pluspunkt, den ich diesem Buch geben kann.
Zugegeben: Hätte ich „Battle Royale“ nicht gekannt, wären „Die Tribute von Panem“ sicherlich besser bei mir angekommen, aber da es nun einmal nicht so ist, konnte ich bei diesem Buch stellenweise nur fassungslos den Kopf schütteln und habe es bei der Hälfte abgebrochen.

Die Verfilmung werde ich mir allerdings nicht entgehen lassen. Sollte mir dieser gefallen, kann ich mir sogar vorstellen, der Trilogie noch einmal eine Chance zu geben. Aber aktuell steht für mich ganz klar fest, dass der Hype um Panem nichts für mich ist.

Weitere Vergleiche, bzw. einen Einblick in „Battle Royale“ gibt es auf inaimathi.de

27 Kommentare zu „[Ich habe abgebrochen…] Suzanne Collins – Die Tribute von Panem: Tödliche Spiele

  1. Naja nur weil der erste Band parallelen aufweißt, heißt es ja nicht das der Rest auch so sein muss. Ich liebe die Bücher und da geht noch einiges außerhalb der Spiele ab.

  2. Naja, es sind leider mehr als nur ein paar Parallelen, das ist ja das Schlimme. Sogar Fuchsgesicht aus Battle Royale hat die gleiche Waffe wie „Fuchsgesicht“ aus Panem. Dazu nahezu identische Handlungsstränge, auch bei Freundschaften und sogar das Ende ist gleich… das ist für mich alles mehr als nur ein Zufall.

    Aber schön, wenn du an der Buchreihe Spaß hattest 🙂 Hätte ich BR nicht gekannt, wäre es vllt. auch anders gewesen.

  3. Finde ich aber toll, dass du es wenigstens stichhaltig begründest, warum dir Panem nicht gefallen hat. Ich habe bis jetzt immer nur in YouTube-Kommentaren mitbekommen, dass Battle Royal im Prinzip das gleiche sei, aber genauer darauf eingegangen ist niemand.
    Vielleicht gibst du dem Buch nach dem Film ja noch ’ne Chance ;-)!

  4. Oh man.. Ich hatte von Ähnlichkeiten gehört, aber ich dachte „Nur weil es schon mal so ein Spiel auf Leben & Tod gab, muss es ja nicht abgeschrieben sein. Vampire gab es ja auch schon.“, aber wenn sogar die Namen und Waffen gleich sind.. :/
    Ich mag die Bücher trotzdem seeehr gerne! Kenne aber Battle Royale auch nicht. Ging es denn dort nach dem Kampf noch weiter? Also gab es Fortsetzungen? Panem geht ja weiter und die Fortsetzungen gefielen mir ebenfalls sehr. Ich hoffe dir gefällt der Film. 🙂

  5. Das ist ja interessant.
    Ich kenn nur den Film und fand den ganz gut. Aber selbst mir kam die Idee nicht neu vor.

  6. Das ist jetzt wohl mal ein Grund sich „Royl Battle“ zu besorgen und sich seine eigene Meinung zu bilden. Ich muss nämlich auch sagen, dass mir die Idee zuvor nicht neu war, mir die „Tribute von Panem“ aber von der Umsetzung her sehr gut gefallen haben. Und naja, ich meine worum es hier ging, wurde jawohl schon in der Inhaltsbeschreibung ersichtlich, den Rest werde ich dann herausfinden, wenn RB gelesen habe. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass hier ALLES bzw. ein Großteil abgeschrieben wurde. Außerdem muss ich dir sagen, dass der Panem-Film, außer kleinen Änderungen, nicht anders ist, als das Buch, da die Autorin ja am Drehbuch mitgearbeitet hat. Daher wird es dir wohl nicht viel bringen, wobei ich auch nicht ganz nachvollziehen kann, warum du bei Gefallen, den Büchern noch eine Chance geben willst. Denn so wie du es hier benennst, ist ja nun mal Fakt: das Collins sich stark hat inspirieren lassen. Das bleibt dann wohl auch weiterhin so.

    Liebe Grüße
    Doreen

  7. So, ich bin neugierig geworden. Eine Recherche im Internet zeigt, dass diese Kritik nicht neu ist. Zitiat Wikipedia: „Die Tribute von Panem wird scharf wegen Ähnlichkeiten zum japanischen Roman Battle Royale, der auch verfilmt wurde, kritisiert. Die New York Times schrieb, dass „die Parallelen dermaßen stark seien, dass Collins Werk in der Blogsphäre auch als ungeschminktes Plagiat bezeichnet wird.“ Die Reality-TV-Landschaften ähnelten außerdem sehr stark Stephen Kings Büchern „Menschenjagd“ und „Todesmarsch“. Der Kritiker John Green führte weiter aus, die Prämisse der Novelle sei praktisch identisch mit der von Battle Royal.“

    Noch ein Grund sich gleich mal den Film anzuschauen, das Buch von Koushun Takami ist nämlich nur sehr teuer zu haben und Mangas sind nicht so mein Ding. Ansonsten muss ich aber sagen; wenn das Buch dich stark aufregt. Lass es! Denn das Ergebnis wird wohl nicht viel anders ausfallen. Zudem scheint dich die Umsetzung jawohl auch nicht zu begeistern, wie du es zuvor noch beschreibst. Das wäre dann wohl nicht anders, wenn du „Battle Royale“ zuvor nicht gekannt hättest. Der Inhalt wäre der Gleiche. Ich bin gespannt und muss dennoch sagen, dass ich ein großer Fan von der Panem-Reihe bin und das sicherlich nichts mit dem Hype zu tun hat. Ich habe den ersten Teil gelesen, da kam das Buch frisch raus. So, jetzt lasse ich dich mal in Ruhe. 🙂

  8. whaaaat hast du battle royale nur gesehen oder auch gelesen? falls gelesen: hätte ich dir gar nicht zugetraut 😀 ich habe bisher nur den film gesehen, und dabei wird es auch bleiben, denn ich glaube, dass das buch zu hart für mich ist.
    achja, ich mag deine rezi sehr! wie bereits oben geschrieben, finde ich es ebenfalls toll, dass du alles so schön begründest und beispiele bringst.

  9. als ich damals während meiner fachoberschulzeit einen comic zu „die tribute von panem“ gestaltet habe, sagte eine freundin zu mir auch: „mensch.. das kommt mir doch so bekannt vor“ und fing an mir von dem film „battle royal“ zu erzählen, den sie doch mal gesehen habe. jetzt muss ich den film wirklich mal anschauen! danke für deinen beitrag! lg, doreen

  10. och schade, mir hat der Klappentext von Hunger games (so der Originaltitel) super gut gefallen und ich wollte es mir eigentlich nach dem Buch, dass ich gerade lese, vornehmen, aber wenn ich jetzt schon weiß, dass es jede Menge Kritik gibt, dass das Buch mehr oder weniger abgeschrieben ist, dann lass ich es lieber…danke auf jeden fall für den Hinweis…

  11. Wir haben den Film nur gesehen, das Buch gibt es in Deutschland ja kaum noch und wenn, dann nur gebraucht für Unmengen an Kohle (stellenweise in die Hunderte rein). Den Film fand ich super, auch wenn er extrem krass war an manchen Stellen.
    Aber das Panem nach dem Original nicht mehr reizt ist ja logisch.

  12. Also ich habe mir „Battle Royal“ jetzt mal angeschaut und im Zuge darauf, die nette Auflistung der Seite. Parallelen sind da, aber komplett abeschrieben? Ich kann mich nur auf den Film beziehen, habe aber von einer Buchleserin gehört, dass der Film, ausser einiger Kürzungen sich stark am Roman orientert. Sorry, aber für mich wird dieses Thema eindeutig überdramatisiert. Die Prämisse ähnelt sich stark, keine Frage. Aber da brauche ich nur zahlreiche Romantasys, Dystopien, Hororrfilme etc. aneinanderhalten und bekomme jeweils ein ähnliches Bild. Der Vergleich ist für mich dann auch etwas zu Gut gemeint. Wenn man was gleiches finden MÖCHTE, findet man es auch. Sicherlich ähnelt das Konzept stark, genauso wie es Filme/Serienepisoden gibt, in denen Menschen ausgesetzt werden und von einer Gruppe von Jägern gejagt und getötet werden. Das Ende vom Lied: meistens können ein oder zwei Opfer lebend das Gelände verlassen. Und Arenenkämpfe gab es bereits im alten Rom. Sollte Suzanne Collins tatsächlich „kopiert“ haben, bin ich ihr dann sogar dankbar dafür. Battle Roayal wird sicherlich seine Liebhaber finden, ich konnte für für mich hier nichts mitnehmen. Während Panem mich im Film/Buch stark berührt hat, ging ich bei BR stark auf Abstand. Im Film kam für mich dieses „Programm“ ziemlich sinnlos rüber, genauso wie das ganze Abegemetzle von Menschen, die sich untereinander ziemlich gut kannten (bei Panem weniger der Fall). Das am Ende sogar noch das Sterben auf die Schippe genommen wird … ähm ja. Die Hauptcharaktere ähneln sich, außer, dass ER SIE beschützen will und sie gemeinsam herauskommen, eigentlich kaum. Und zur Gutenbergtheorie: ein netter Vergleich. Aber Suzanne Collins wird sicherlich nicht ganze Textpassagen abgeschrieben haben, sondern das Buch ihre ganz eigenen Worte/Handschrift finden. Zudem ähnelt sich das Grundgerüst des Romans erst ab dem Punkt, als die Tribute in die Arena geschickt werden. Zuvor passiert eine ganze Menge mehr.

    Mein Fazit: wer Erfolg hat, sollte sich in Acht nehmen. Wenn man etwas finden möchte, findet man auch etwas. Jeder der skeptisch ist, sollte sich Battle Royal anschauen und sich selbst ein Urteil bilden. Für Battle Royal sicherlich ein kleiner Sieg, denn ein Buch/Film, den zuvor kaum einer kannte, steht nun stark im Mittelpunkt.

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